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Ein langes, kurzes Jahr. Abschied von einem Mythos.

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Von Manfred Kraus

Die Zeit lässt sich nicht anhalten und aufhalten lässt sie sich schon gleich gar nicht. Das morbide Gasthaus Bad, in dem anno sechsundvierzig der Füssener Xaver Unsinn wieder aufgetaut wurde, nachdem er bis zum Hals im Jordanweiher eingebrochen war, ist den Weg alles Irdischen bereits gegangen. Schon bald wird ihm die benachbarte Eishalle folgen. Sie hat ausgedient. Ihr Ende ist besiegelt. Im Frühjahr 2017 fällt der letzte Vorhang. Einen neuen Aufzug wird es nicht geben. Es heißt Abschied von einer Kultstätte zu nehmen, von einer Herzensangelegenheit, vom Mythos Berliner Platz.

Rückblende. Kaufbeuren im Advent zwölf. Zehn Tage vor Heiligabend. Ein Freitag. Die Meisterschaftspartie gegen den Sportclub Riessersee wird am Vormittag kurzfristig abgesagt. Das Eisstadion ist mit sofortiger Wirkung gesperrt. Gutachter hegen Zweifel an seiner statischen Belastbarkeit. Der Schock sitzt tief. Es kommt aber noch schlimmer. Hiobsbotschaft reiht sich an Hiobsbotschaft. Die Halle bleibt dauerhaft gesperrt. Sie ist in ihrer Substanz bedroht. Und der Verein in seiner Existenz, die nur noch am seidenen Faden hängt. Der ESVK steht auf der Straße. Mit all seinen Mannschaften. Er hat seine Heimat eingebüßt. Muss auf Wanderschaft gehen. Mit Sack und Pack. Er erfährt aber Solidarität. Ist für zehn lange Monate auswärts drhoim. Schultert die existenzbedrohende Herkulesaufgabe. Meistert sie in einem unvergleichlichen Kraftakt. Zieht den Kopf aus der Schlinge. Beeindruckt durch seinen Zusammenhalt, sein Durchhaltevermögen, seine innere Kraft. Kann sich auf die Unterstützung seiner Freunde und Anhänger verlassen. Alle legen sich mächtig ins Zeug. Die Eishockeyfamilie rückt noch enger zusammen. Gemeinsam ist der ESVK stark. Die altgediente Heimstatt am Berliner Platz wird notdürftig saniert und trotzdem zum Auslaufmodell mit knapp bemessenem Haltbarkeitsdatum. Ein neues Eisstadion soll entstehen. Der Stadtrat beschließt den Bau mit deutlicher Mehrheit. Derweil werden Fronten aufgebaut in der Stadt. Nach Irrungen und Wirrungen kommt es zum Urnengang. Alles steht auf dem Spiel. Die Bürger aber sprechen ein Machtwort. Bekräftigen überzeugend, dass die Eishockeyhochburg Kaufbeuren wirklich eine Hockeytown ist. Das Licht am Ende des Tunnels wird heller. Der Eishockeysport an der Wertach sieht Land. Sein Traditionsverein spürt wieder Boden unter den Füßen. Aufbruchsstimmung macht sich breit.

Die dem Abbruch geweihte Eishalle entstand Ende der Sechziger. Sie katapultierte den Eissportverein Kaufbeuren damals in eine neue Dimension, galt als eine der modernsten des Landes, als Vorzeigeobjekt und als Schmuckkästchen. "Achtundfünfzig hatten wir Kunsteis und Holztribünen bekommen", ordnet ESVK-Gründungsmitglied und Eishockeyurgestein Fritz Sturm (86) die Dinge ein, "das war unheimlich wichtig und gab uns einen Schub. Die Stadionüberdachung und der Bau der Betontribünen stellten dann elf Jahre später einen weiteren Meilenstein in der Vereinsgeschichte des ESVK dar."

Die vereinseigene Arena mit ihren 6300 Besucherplätzen vermittelte seinerzeit ein neues Eishockeygefühl und sie legte auf Jahrzehnte hinaus den Grundstein für künftige Erfolge, eröffnete sie doch gleichermaßen dem Spitzensport und der Nachwuchsarbeit vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Beide sind ohnehin eng miteinander verwoben. Sie bedingen einander. Das eine ist ohne das andere nicht denkbar. Damals wie heute. Talentschmiede Kaufbeuren. Spitzenmannschaft Kaufbeuren.

Gleich der erste Akt bot großes Theater. Noch ehe sich die Ländermannschaften Deutschlands und Jugoslawiens im Dezember 1969 zum internationalen Stelldichein an der Wertach einfanden, kreuzte nämlich bereits im September zum ersten Bundesligaspiel ausgerechnet der schwäbische Erzrivale Augsburger EV mit seinen Haudegen Paul Ambros, Leonhard Waitl, Gori Köpf und Jozef Capla im Jordanpark auf. Mit dreitausend Schlachtenbummlern im Schlepptau. Die neue Halle erlebte einen Massenandrang. Sie bebte und drohte gleich bei ihrer Feuertaufe aus allen Nähten zu platzen. Achttausend Menschen zwängten sich schließlich auf die hoffnungslos überfüllten Tribünen, um dem nervenaufreibenden Derby beizuwohnen. Die Gäste aus der Fuggerstadt strotzten nur so vor Selbstbewusstsein. Curt Frenzel hatte soeben für 135.000 Mark die gesamte Eishockeyabteilung des FC Bayern München mitsamt allen Ausrüstungsgegenständen aufgekauft. Fredl Hynek, Mandi Hubner, Joe Scholz und Alfred Lutzenberger aber stemmten sich mit ihren Kameraden vehement dem AEV entgegen. Sie obsiegten im spannungsgeladenen Prestigeduell, gewannen in einem dramatischen Kampf auf Biegen und Brechen mit 6:5. Ein bewegtes und bewegendes halbes Jahrhundert Kaufbeurer Eishallengeschichte nahm seinen Anfang.

Viel Wasser ist seit der Stadioneröffnung die Wertach hinabgeflossen. Siebenundvierzig Jahre sind vergangen, um genau zu sein. Siebenundvierzig Jahre, in denen der ESVK berauschende Höhenflüge erlebte und bedrückende Talsohlen durchwanderte, in denen überschwängliche Jubelarien erklangen und bittere Tränen flossen. Der Berliner Platz ist derweil in die Jahre gekommen, altehrwürdig geworden und schließlich auch marode. Und trotzdem. Obwohl die Eishalle dem Zeitgeist längst nicht mehr Genüge zu tun vermag, schlägt das Kaufbeurer Eishockeyherz noch immer kraftvoll in ihr. Sie strahlt etwas Erdiges aus, etwas Echtes und Ehrliches, etwas Glaubwürdiges, ist ein Hort der Tradition und ein Schatzkästchen der Erinnerung. Ihre dicken Wurzeln gründen tief. Sie hat etwas zu erzählen. Geschichten, die einmal ein gutes Ende genommen haben, ein andermal nicht. Gerade das aber macht den ESVK und den Berliner Platz aus. Beide sind wie das wahre Leben.

Wer den Berliner Platz besucht, der zieht weder seine Jacke aus noch ein Opernglas aus der Tasche. Die Luft ist frostig, aber erfüllt von Nähe. Unmittelbarkeit verdichtet die Stimmung. Zwischen dem Publikum und dem Spielgeschehen bleibt bestenfalls Platz für den milchigen Hauch der Atemwolken. Auf dem Vorplatz treffen sich die Eishockeyphilosophen zum Pausengepräch, während die Becher am Bierstand sehr wohlwollend eingeschenkt werden. Ein Lächeln gibt es obendrein gratis dazu. Nebenan gleicht die Geschäftsstelle im Abendlicht einem Schnappschuss auf einem Schwarzweißfilm. Die Treppenaufgänge sind ausgetreten, die Holzverkleidungen rissig, die Mauern und Wände haben tiefe Kratzer, Narben und Falten. Wenn aber die rotgelben Hauptdarsteller auf dem Eis alles geben, brennt die Hütte. In Kaufbeuren werden Siege gefeiert, die Heimmannschaft darf aber auch einmal verlieren, wenn es mit fliegenden Fahnen geschieht. Man liebt sie am Berliner Platz, die Rieflers und Oppolzers.

Den Gästeteams indessen flößen die Stadionatmosphäre und die Begeisterungsfähigkeit des Kaufbeurer Publikums seit jeher Respekt ein. "Ich bin von den unvergesslichen Landshutspielen geprägt. Nachdem unsere Leistungsträger Vladimir Martinec und Bohuslav Stastny in Niederbayern während des Warmlaufens bei ausgeschaltetem Licht zusammengeschlagen worden waren", entsinnt sich Miguel Neumann (46) aus Irsee lebhaft der goldenen Achtziger, als der ESVK zweimal nacheinander kräftig an das Tor zur Endspielserie um die deutsche Meisterschaft klopfte, "herrschte am Berliner Platz eine unglaubliche Atmosphäre. Noch immer bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich bloß daran denke. Die weit mehr als sechstausend ESVK-Anhänger waren aufgebracht und sie verwandelten das Stadion in eine Hölle. Hätte jemand ein Streichholz angezündet, wäre der Hexenkessel wahrscheinlich explodiert."

Die Leidenschaft genießt das Vorrecht, sich frei wie ein Vogel zu fühlen. Die mitreißende Stimmung unter dem durchhängenden Hallendach des Berliner Platzes aber hat ihrem Erwachen schon immer unzweifelhaft Vorschub geleistet. "Der Augenblick, der mich rotgelb berührt hat", erzählt der Krumbacher Uli Niedermair (55) mit leuchtenden Augen, "liegt dreißig Jahre zurück. Ende November 1986 stiftete mich mein Freund Ali, dem ich noch heute dafür dankbar bin, zu einem Stadionbesuch in Kaufbeuren an. Wir standen zusammengepfercht auf der Tortribüne beim Puck. Über sechstausend Rotgelbe peitschten ihre Mannschaft im Spitzenspiel gegen die Kölner Haie bedingungslos nach vorne. Fanatisch, aber fair. Am Ende verlor der ESVK trotz eines überragenden Pavel Richter unglücklich 3:4. Es war ein tolles Spiel mit einer engen, großartigen Atmosphäre. Seitdem zieht es mich immer wieder magisch hinauf zum Berliner Platz."

Leidenschaft und Passion hängen nicht vom Tagesgeschäft ab. Das gemeinsame Stadionerlebnis, das gemeinsame Hoffen, das gemeinsame Bangen, das Miteinander schweißen zusammen. Die Anhänger und ihren Verein, aber auch die Generationen. Nicht selten wird die enge Bindung an einen Klub vom Großvater an den Vater an den Sohn und die Tochter weitergegeben. Gemeinsame Emotionen verbinden. Freude lässt sich tatsächlich verdoppeln und Leid teilen. Beim ESV Kaufbeuren gibt es reichlich von beidem. Vielleicht liegt gerade darin sein Reiz. Er kann als Sinnbild für das Leben stehen, ist eine Leidenschaft, die Flügel verleiht, aber auch Leiden schafft. Und die Eishalle am Berliner Platz dient seit beinahe einem halben Jahrhundert als Kristallisationspunkt dieser Leidenschaft. Sie ist Ort und Hort rotgelber Gefühle. Verfügt über geheimnisvolle Anziehungskräfte, die einem gar keine Wahl lassen. Man muss da einfach hin. Unabhängig von Banalitäten wie dem Tabellenstand, der laufenden Nase, dem beißenden Frost, gegen den ohnehin lange Unterhosen helfen. Jedenfalls ein Stück weit.

Der Berliner Platz taugt nicht für das Hochglanzpapier. Dafür besitzt er eine Seele. Er atmet Eishockey. Geht man die Johannes-Haag-Straße hinunter, spürt man ihn schon, den Geist unserer alten Hütte, diesen Genius Loci, der der modernen Sportwelt vielfach abhanden gekommen ist, obwohl sie seiner doch so dringend bedürfte. Man kann ihn sich halt nicht kaufen.

Nun gut, wir wollen nicht blauäugig sein, sondern der Wirklichkeit ins Auge schauen. Weder Nostalgie noch Rührseligkeit bringen uns weiter. Die Zeit lässt sich nun einmal nicht aufhalten. Wieso auch. Man muss mit ihr gehen. Die Bedürfnisse ändern sich und mit ihnen die Notwendigkeiten. Es soll Zeitgenossen geben, die dem Luxus warmer Füße nicht abgeneigt gegenüberstehen. Ein bisschen Komfort kann also auch uns in Kaufbeuren nicht schaden. Das im Entstehen begriffene Stadion, dem eine zweite Eisfläche gut zu Gesicht stünde, kann damit dienen. Es wird ein neues Kapitel in der rotgelben Vereinsgeschichte aufschlagen und seine eigenen Geschichten schreiben. Es steht für Zeitgemäßheit, für Zuversicht und für Zukunft. Zudem wird es der unerschrockene David nicht versäumen, seine ureigene Identität mitzunehmen in seine neue Heimat.

Trotzdem legt mir die Wehmut ihren Schleier aufs Gemüt. Anno achtundsechzig habe ich an der Hand meines guten Vaters entlang dem Gasthaus Bad zum ersten Mal den schmalen Pilgerweg zum Eisstadion beschritten. Es hatte damals noch kein Dach über dem Kopf und an der Stelle, wo linkerhand einst ein unscheinbares Kassenhäuschen mit winzigen Fensterschlitzen am Jordanbächlein stand, ragen längst hohe Bäume in den Kaufbeurer Eishockeyhimmel, der zuweilen voller Geigen hängt, mitunter aber auch Tränen aus dunklen Regenwolken fallen lässt.

Eine bewegende Epoche neigt sich unaufhaltsam ihrem Ende entgegen. Die Kultbühne Berliner Platz geht in ihre letzte Spielzeit. Danach wird der Vorhang ein letztes Mal fallen und sich ein Kreis schließen. Es heißt Abschied zu nehmen von einem Sehnsuchtsort der Eishockeyseele. Noch bleibt Zeit, um seinen Geist tief einzuatmen. Ein langes, kurzes Jahr.


Marc-Michael Henne bleibt ein Joker

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Torhüter Marc-Michael Henne bliebt für ein weiteres Jahr beim ESV Kaufbeuren. Der 23 Jahre alte Linksfänger wechselte zur vergangenen Spielzeit vom Oberligisten EC Peiting an den Berliner Platz und soll auch in der neuen Saison wieder die Backup Position hinter Stammtorhüter Stefan Vajs einnehmen. Durch seine tadellosen Leistungen wurde der sympathische  Füssener auch so gleich zu einem der Publikumslieblinge bei den Fans in der Sparkassen Arena. Neben 15 Einsätzen in der DEL2 für den ESVK, stand "Marci" Henne u.a. auch im Kader des ERC Ingolstadt beim Champions Hockey League Heimspiel gegen das schottische Team Braehead Clan.

Am Montagabend wird Marc-Michael Henne zusammen mit Florian Thomas auf dem Fanstammtisch im Landgasthof Hubertus anwesend sein. Beginn der Veranstaltung im Stadl-Restaurant ist um 19:00 Uhr. 

"Marc-Michael Henne war uns in der vergangenen Saison ein sehr zuverlässiger Backup Torhüter, der bei seinen Einsätzen immer zu Überzeugen wusste. Daher ist die Vertragsverlängerung mit ihm aus unserer Sicht die logische Konsequenz," äußert ESVK Geschäftsführer Michael Kreitl zufrieden zur Personalie Marc-Michael Henne.

Foto: Lahr-Fotografie

Aktueller Kader des ESVK für die Saison 2016/2017.

Auf esvk.tv gibt es immer die aktuellsten Videos, Spielszenen, Pressekonferenzen und Vorschauen rund um die Buron Joker.

Branden Gracel belegt zweite Kontingentstelle beim ESVK

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Mit dem Kanadier Branden Gracel besetzt der ESV Kaufbeuren seine zweite von insgesamt vier Kontingentstellen für die kommende Spielzeit 2016/2017.
Der 175cm große und 82kg schwere Rechtsschütze spielte die letzten beiden Jahre für die South Carolina Stingrays und die Cincinnati Cyclones in der ECHL. In der nordamerikanischen Profiliga erzielte Gracel in 145 Spielen insgesamt 80 Scorerpunkte. Zuvor schnürte er seine Schlittschuhe für die College Mannschaft der UMass Athletic in der NCAA. In 134 Spielen gelangen dem in Calgary (Alberta) geborenen Mittelstürmer dabei 89 Scorerpunkte.
Branden Gracel, der heute seinen 26. Geburtstag feiert, wird beim ESV Kaufbeuren in der kommenden DEL2 Saison das Trikot mit der Nummer 51 tragen.

ESVK Geschäftsführer Michael Kreitl zur Verpflichtung von Branden Gracel: „Wir haben uns viele Informationen über Branden Gracel eingeholt und haben dabei nur Gutes über ihn gehört. Er hat einen positiver Charakter, arbeitet in der Offensive genauso hart und diszipliniert wie in der Defensive, was für uns bei der Auswahl der Mittelstürmer ein wichtiger Faktor war. Dazu ist er auch ein sehr guter Schlittschuhläufer."

Foto: Privat
Grafik: Lahr-Fotografie 

Aktueller Kader des ESVK für die Saison 2016/2017.

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Matthias Bergmann komplettiert die Abwehr des ESVK

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Mit der Vertragsverlängerung von Matthias Bergmann komplettiert der ESV Kaufbeuren seine Defensive für die neue Spielzeit. Der gebürtige Rosenheimer zeigte nach der Übernahme des Trainerpostens durch Toni Krinner, nach einer vorangegangenen schwereren Saisonphase wieder sehr gute Leistungen, als er zusammen mit Simon Schütz ein sehr stabiles und zuverlässiges Verteidigungspärchen bildete. In den Playdowns stoppte ihn dann aber leider frühzeitig eine in Spiel sechs gegen den EHC Freiburg erlittene Fußverletzung. In insgesamt 74 DEL2 Spielen für ESVK, kam der 33-jährige Verteidiger auf insgesamt 16 Scorerpunkte.

Allrounder Anton Pertl wechselt dagegen vom Oberligisten ERC Sonthofen an den Berliner Platz. Ein Unbekannter ist Pertl aber deswegen in Kaufbeuren nicht. Ausgestattet mit einer Förderlizenz war der Rechtsschütze auch in der letzten Spielzeit, vor allem in der Vorbereitung für den ESVK aktiv und konnte dort mit guten Leistungen überzeugen. Der 24-jährige wird in der kommenden Saison das ESVK Trikot mit der Nummer 57 tragen.

ESVK Geschäftsführer Michael Kreitl zu den beiden Personalien: "Matthias Bergmann hatte in der letzten Saison teilweise schwierige Phasen zu Überstehen. Trotz alle dem sind wir von seinen Qualitäten total überzeugt. Gerade unter Toni Krinner hat er auch die Leistungen gezeigt, die wir uns von ihm erwarten. Mit seiner Vertragsverlängerung ist unsere Verteidigung nun auch komplett. Mit Anton Pertl bekommen wir einen ehrgeizigen und variablen Spieler. Er fällt ab der kommenden Spielzeit zwar unter die Ü23 Regelung, aber das Gesamtpaket hat uns davon überzeugt, ihm eine Chance zu geben. Wenn wir komplett sind, wird das den teaminternen Konkurrenzkampf etwas in Schwung halten und bei Verletzungen haben wir so durchaus bessere Möglichkeiten, auf diese zu reagieren."

Fotos: Lahr-Fotografie

Aktueller Kader des ESVK für die Saison 2016/2017.

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Südtiroler Eindrücke

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"Der Eisplatz in der Gaul Ende Mai 2016. Wegen des bevorstehenden Konzerts Open Air Gaul waren die Banden abmontiert (Foto: Manfred Kraus)."

Ein makelloser Blauhimmel spannt seine feine Seide über das Burggrafenamt und die strahlende Maisonne wärmt den Meraner Kessel. Das Licht ist glasig und durchscheinend. Nur ein paar harmlose Wölkchen weiden auf den schneebedeckten Gipfeln des Ifinger und des Hirzer, die die kleinen wollweißen Herden hüten wie Schäfer. Das Auge aber kann sich nicht sattsehen an den Ausschweifungen des Grüns. Apfelgrün, weinrebengrün, kastanienblütengrün, feigengrün, zypressengrün, bergmattengrün, latschengrün, tannengrün bedeckt es den Talboden und die Hänge, aus denen schroff die schrundigen Scharten der uralten Grauriesen herauswachsen. Von der Bilderbuchlandschaft geht etwas Beruhigendes aus, etwas Maßvolles, ein Gleichklang. Ihre Schönheit verzaubert die Sinne. Man kann sie beinahe körperlich spüren.

Drunten im Obstort Lana begrüßt ein mannshohes Konterfei des weltberühmten Rennrodlers Armin Zöggeler die Besucher. Der große Sohn Südtirols ist in der eingemeindeten Fraktion Völlan daheim und vielen Menschen zum Vorbild geworden. Das Bild des zweifachen Olympiasiegers und sechsfachen Weltmeisters würdigt einen herausragenden Ausnahmeathleten und einen hochgeschätzten Sportsmann. Sein Name steht aber auch sinnbildlich für die Vielzahl großartiger Erfolge von Südtiroler Wintersportlern.

Dabei haben sie es beileibe nicht leicht gehabt im italienischen Sport, die Südtiroler. Ihre Leistungen mussten herausstechen, um angemessene Beachtung zu finden. Im Zweifelsfall wurden ihnen nicht selten italienische Sportler vorgezogen. Überliefert ist die Geschichte eines sechzehnjährigen Burschen aus Lana. Ein hochtalentierter Eishockeytorwart. Nachwuchsmeister mit dem HC Bozen. Darüberhinaus in seiner Altersklasse zum besten Schlussmann des Landes gekürt. Trotzdem fand er keine Berücksichtigung in der Nationalauswahl, wo ihm ein weniger begabter Konkurrent vor die Nase gesetzt wurde. Anfang der Neunziger war das. Er konnte sie nicht verstehen, seine Zurücksetzung. Aus lauter Enttäuschung warf er alles hin. Er hörte auf.

Von den tellergroßen Blattlappen der Feigen tropft das Licht der wärmenden Maisonne auf den Boden und an den knospenden Kastanienbäumen wächst die Vorfreude auf das herbstliche Rösten der Keschtn mit. Eine Armlänge von der tosend Einzug in Lana haltenden Falschauer komme ich mit Wolfgang Schwienbacher ins Gespräch. Der freundliche Mann mit dem Dreitagebart spielt im Garten vor dem Haus mit seinem Sohn Fußball. Sein blaues Hemd mit der Aufschrift Suomi aber verrät ihn als Freund der in Russland von Sieg zu Sieg eilenden finnischen Eishockeyauswahl. "Bei ins spielen olle", erzählt der dreifache Vater freimütig, "inser Großer sein beim HC Meran in der U14 und insere Zwillinge gehen für Lana aufs Eis."

Der SV Lana ist ein reiner Amateurverein. Seine Senioren kämpfen im Pro Hockey Cup mit sieben weiteren Mannschaften aus Südtirol und dem Trentin um Tore und Punkte. Im vergangenen Winter kamen die Hornissen in der Achterliga mit elf Siegen aus vierzehn Spielen als Tabellenzweiter knapp hinter dem ASV Jenesien, aber vor dem AHC Vinschgauer Wild Hogs und dem SV Burgstall ins Ziel. Die wahre Stärke des SV Lana aber liegt in der Förderung der Jugend. Schon die Vierjährigen können die Eishockeyschule der Lana Young Lions besuchen und sich später in den Nachwuchsmannschaften beweisen.

Ein Wort gibt das andere und als ich seine Frage nach meinem Woher und Wohin beantworte, renne ich bei Wolfgang Schwienbacher, der selbst im vorwiegend aus ehemaligen Mannschaftsspielern zusammengesetzten Freizeitteam Hallo Freunde dem Puck nachjagt, offene Türen ein. Er ist sogleich Feuer und Flamme: "Natürlich sagt mir das Allgäu etwas. Apfeltrach habe ich noch nie gehört, aber Kaufbeuren, das kenne ich vom Eishockey. Dort gibt es eine große Tradition und eine starke Mannschaft. Der ESV Kaufbeuren ist für mich kein Unbekannter und Kaufbeuren eine Eishockeyhochburg. Ohne das Eishockey wüsste ich wohl nichts über die Stadt."

Wir haben einander allerhand zu erzählen. Die Leidenschaft Eishockey verbindet eben die Menschen. Zudem dient der in Schlanders geborene Nationaltorhüter Thomas Tragust als weiteres Bindeglied zwischen Südtirol und dem Allgäu, wo Tschomby 2009 seine Zelte aufschlug. "Thomas Tragust ist ein sympathischer Kerl", bemerkt Wolfgang Schwienbacher anerkennend, "er kümmert sich viel um den Nachwuchs und veranstaltet Camps für junge Torhüter."

Mein neuer Eishockeykumpel wartet indessen mit noch einer Überraschung auf: "Bei Hallo Freunde spielen wir einfach zum Spaß. Wir treffen uns einmal in der Woche auf unserem Eisplatz und im März findet die Gaultrophy statt. Das ist ein großes internationales Freizeitturnier. Wir sind aber auch schon bei einem Hobbyturnier in Kaufbeuren gewesen. Daran erinnere ich mich sehr gern. Seit drei Jahren fahren wir zwar nach Landsberg am Lech, aber auch meine Buben haben schon ein Nachwuchsturnier in Kaufbeuren gespielt."

Südtirol ist Eishockeyland. Zwar steht die Sportart deutlich im Schatten des Skisports und zu allem Überfluss setzt das zumeist geringe Fassungsvermögen der Eishallen mancher Entwicklung Grenzen, doch ist das Südtiroler Eishockey innerhalb Italiens auch in den höheren Klassen tonangebend. "Bei euch in Deutschland ist das Eishockey natürlich eine Nummer größer als hierzulande", hat mir Markus Santer, der ein gestandenes Mannsbild und obendrein ein Pfundskerl ist, droben auf dem idyllischen Untermösslhof schmunzelnd mit auf den Weg gegeben, "aber Eishockeyverrückte gibt es auch bei uns. Ein Freund von mir fährt zu jedem Spiel bis hinauf nach Bruneck, um den Wölfen in der Serie A die Daumen zu drücken. Der hält sich schon bald öfters im Pustertal auf als daheim in Lana."

Der HC Pustertal verkörpert italienisches Spitzeneishockey. Er unterlag im Kampf um die Meisterschaft erst in der hartumkämpften und spannungsgeladenen Finalserie dem Ligaprimus Rittner Buam denkbar knapp. Höherklassiges Eishockey wird aber auch in Sterzing, Wolkenstein, Kaltern, Eppan, Neumarkt und Meran geboten. Der HC Bozen spielt gar in der starken internationalen Eishockeyliga EBEL eine beachtliche Rolle.

Dagegen bäckt man beim Amateureishockey in Lana natürlich ganz kleine Brötchen, zumal die langgestreckte Marktgemeinde, deren alte Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt den berühmten gotischen Flügelaltar des Hans Schnatterpeck beherbergt, über keine Eishalle und im Grunde genommen nicht einmal über ein Stadion verfügt. Gerade darin liegt aber auch ein großer Reiz, ist Lanas pittoresk gelegener Eisplatz eingangs der wilden Gaulschlucht doch ein wahres Juwel für Eishockeyromantiker und ein Seelenort, um seinen Gedanken nachzuhängen.

Die an Weihnachten 1968 eingeweihte und seither baulich nahezu unverändert gebliebene Anlage wird von lotrecht dem Himmel zustrebenden Felswänden geradezu umarmt. Natürlich täten nach all den Jahren ein paar infrastrukturelle Verbesserungen not. Außer den vier stahlgrauen Flutlichtmasten und dem schmucklosen Häuschen mit den Umkleidekabinen, der Bar und den Toiletten ist da nicht viel. Warum es aber überhaupt gutgehen konnte, dass Lana erst vor sieben Jahren Kunsteis bekam, erklärt Markus Santer: "Das Natureis hält bei uns ohnehin recht lang. Zusätzlich aber pfeift durch die Gaul der Wind und auch das eiskalte Wasser der zwischen den Felsen und dem Eisplatz durchfließenden Falschauer, die im hintersten Ultental als Gebirgsbach entspringt, kühlt die Luft noch einmal beträchtlich ab."

Die Errichtung der Kunsteisanlage verschaffte dem Lananer Eissport Planungssicherheit und sie hat zwischen Oktober und Anfang März in den Spiel- und Trainingsbetrieb Regelmäßigkeit gebracht. "Das hat uns selbstverständlich weitergeholfen, aber es ist auch schon davor immer ziemlich gut gelaufen. Und es war schon ein herrliches Gefühl da hinten in der Gaul mit dem Natureis", schleicht sich auch ein Schuss Wehmut in die Gedanken von Wolfgang Schwienbacher und man kann gleichsam zuschauen, wie ein Bild in seinem Kopf entsteht – die Dunkelheit, die Kälte, die Stille, die Felswände, das Flussrauschen, der Sternenhimmel, dann das Flutlicht, die Anspannung, das Spiel.

Als Gegenentwurf zu der zügellosen Eventhörigkeit unserer Zeit führt uns der unprätentiöse Eisplatz in der Gaul auf das aus dem Blick verlorene, weil in die Peripherie unserer Wahrnehmung gedrängte Eigentliche zurück. Die Reduktion auf das Wesentliche bedeutet eine Erinnerung an die Wurzeln, an die Ursprünge, an die Herkunft. Sich hie und da einen Augenblick darauf zu besinnnen, schärft den Blick, weitet die Gedanken, hilft, das rechte Maß zu halten und ein Gleichgewicht zu bewahren. Diese Aufgabe ist anspruchsvoller als der Bau von Luftschlössern. In Südtirol und im Allgäu bemüht man sich redlich darum.

Von Manfred Kraus

Schwedischer Flügelstürmer Simon Olsson wird ein Joker

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Mit dem schwedischen Außenstürmer Simon Olsson besetzt der ESV Kaufbeuren seine dritte Kontingentstelle für die kommende Spielzeit 2016/2017. Der in Göteborg geborene Linksschütze wechselt vom Allsvenskan Club Asplöven HC in die Wertachstadt. In der schwedischen zweiten Liga, die unter Experten als die beste zweite Liga in Europa gilt, konnte Simon Olsson in 287 Spielen 161 Scorerpunkte verbuchen. Der 1,70m große und 74kg schwere Stürmer, der beim ESV Kaufbeuren das Trikot mit der Nummer 27 tragen wird, verbrachte in seiner Juniorenzeit auch vier Jahre in Nordamerika. In der QMJHL schnürte er seine Schlittschuhe für die Clubs Prince Edward Island Rocket und Baie-Comeau Drakkar. In 132 Spielen kam er dort auf 127 Scorerpunkte.

ESVK Geschäftsführer Michael Kreitl zeigt sich höchst erfreut über die Zusage von Simon Olsson: "Er ist für die Position in der ersten Sturmreihe unser absoluter Wunschsspieler gewesen. Wir haben uns in den vergangenen Monaten sehr intensiv um seine Verpflichtung bemüht und daher ist die Freude nun auch sehr groß, dass wir ihn schlussendlich davon überzeugen konnten, in der kommenden Saison für den ESVK zu spielen. Es ist nicht gerade alltäglich, dass Spieler mit seinem Scoringtouch aus der schwedischen zweiten Liga in die DEL2 wechseln, was uns natürlich dann schon auch wenig stolz macht, dass er den Weg zu uns nach Kaufbeuren gefunden hat. Mit seinen läuferischen und technischen Fähigkeiten wird er unseren Fans mit Sicherheit viel Freude bereiten."

Auch Simon Olsson freut sich schon auf seine Zeit beim ESVK: "Der ESVK hat sehr früh großes Interesse gezeigt, mich zu verpflichten, das hat mich begeistert. Für Kaufbeuren wird es eine interessante Saison, da es die letzte im alten Eisstadion ist. Wir sollten uns mit einer hervorragenden Leistung von diesem Stadion verabschieden, denn dann werden wir sehr viel Spaß mit den Fans während der Saison haben."

Aktueller Kader des ESVK für die Saison 2016/2017.

Auf esvk.tv gibt es immer die aktuellsten Videos, Spielszenen, Pressekonferenzen und Vorschauen rund um die Buron Joker.

Foto: Privat/ESVK

Jetzt Dauerkarte vorbestellen und über 100 Euro sparen!

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Langsam aber sicher sind alle Weichen für die letzte Spielzeit in unserer altehrwürdigen Sparkassen Arena gestellt. Eine Spielzeit, die sicherlich für viele ESVK Fans eine sehr besondere und auch emotionale sein wird. Gleichzeitig können wir aber seit einigen Wochen und während der Saison 2016/2017 die Fortschritte des Stadionneubaus, der nur wenige hundert Meter von der Sparkassen Arena entfernt entsteht, voller Spannung beobachten.

Die Verantwortlichen der ESVK Spielbetriebs GmbH um Geschäftsführer Michael Kreitl haben derweil in den letzten Wochen gründlich die Lizenzunterlagen ausgearbeitet und diese pünktlich und vollständig bei der DEL2 eingereicht. Weiter wurde auch akribisch am neuen Kader gearbeitet. Ein sehr großes Highlight war und ist dabei mit Sicherheit die Bekanntgabe von der Rückkehr von Sebastian Osterloh zu seinem Heimatverein.

Wie am Fanstammtisch am vergangenen Montag im Landgasthof Hubertus bereits angekündigt, ergeben sich im Ticketing und der Preisgestaltung für die neue Saison einige Änderungen. Mit der CTS EVENTIM Sports GmbH wurde ein neuer Partner gefunden, der ab sofort ein neues und modernes Ticketsystem zur Verfügung stellen wird. Die Einführung des neuen Systems, welches auch Aufgrund des Umzuges zum Ende der Spielzeit 2016/2017 in das neue Eisstadion unausweichlich ist, wird aber noch einige Wochen in Anspruch nehmen. Über welche genauen Servicemöglichkeiten das neue Ticketsystem verfügt, wird der ESVK dann noch extra Informieren. U.a. Aufgrund des neuen Ticketanbieters und damit steigenden Verwaltungskosten, sieht sich der ESVK aber leider auch gezwungen, die Eintrittspreise zur kommenden Spielzeit um bis zu einem Euro pro Einzelticket zu erhöhen.

Mit dem Kauf einer Stehplatzdauerkarte (Preise) im Aktionszeitraum bis zum 18. Juni 2016 sparen Sie knapp über 25 Prozent im Vergleich zu einem Einzelticketkauf oder anders formuliert: Wer sich seine Dauerkarte bis zum 18. Juni 2016 sichert, spart sich das Eintrittsgeld von bis zu acht von insgesamt 30 Heimspielen.

Neben den 26 Hauptrunden Spielen der DEL2, sind in der Dauerkarte auch alle vier Heimspiele in der Vorbereitung, unter anderem sind die DEL Vereine ERC Ingolstadt und die Augsburger Panther sowie der Schweizer NLB Club Rapperswill-Jona in der Sparkassen Arena zu Gast, enthalten.
Vereinsmitglieder des ESV Kaufbeuren e.V. erhalten beim Kauf einer Dauerkarte auch weiterhin eine zusätzliche Vergünstigung und sparen sich dabei sogar bis zu 32 Prozent gegenüber dem Kauf von Einzeltickets. 

Allen Käufern von Sitz- und Stehplatzdauerkarten der Saison 2016/2017 bietet der ESVK auch ein Vorkaufsrecht bei den Dauerkartenplätzen im neuen Stadion für die Spielzeit 2017/2018 an!

Als besonderen Service bietet der ESVK allen potenziellen Dauerkartenkäufern die Möglichkeit, die Dauerkarte mittels eines Formulars verbindlich vorzubestellen. Die Dauerkarte wird dann bequem nach Hause geschickt oder kann zu einem späteren Zeitpunkt in der Geschäftsstelle des ESVK abgeholt werden.

Dazu müssen Sie einfach nur das Dauerkartenformular ausfüllen und unterschrieben per Fax an die 08341/3131 oder per Mail als PDF oder Fotodatei an info@esvk.de senden. Selbstverständlich kann das Formular auch direkt in der Geschäftsstelle des ESVK ausgefüllt werden.

Unser weiterer Service: Ihre bisherigen Sitzplatzdauerkarten aus der Saison 2015/2016 haben wir für Sie bis zum 13. Juni 2016 reserviert. Ab dem 14. Juni gehen diese dann in den freien Verkauf. 

Sichern Sie sich jetzt Ihr Saison-Ticket für Eishockey mit Herz und Leidenschaft. Werden Sie auch dieses Jahr wieder ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil der großen ESVK-Familie und das in der letzten Spielzeit in unserer altehrwürdigen und geliebten Sparkassen Arena.

Die Geschäftsstelle hat im Aktionszeitrum vom 02. bis 18. Juni 2016 folgende Sonderöffnungszeiten:

Donnerstag 02.06.16 | 9:00 – 12:00 14:00 – 18:00
Freitga 03.06.16 | 9:00 – 12:00
Montag 06.06.16 | 9:00 – 12:00
Dieinstag 07.06.16 | 9:00 – 12:00 14:00 – 17:00
Mittwoch 08.06.16 |  9:00 – 12:00
Donnerstag 09.06.16 | 9:00 – 12:00 14:00 – 18:00
Freitag 10.06.16 | 9:00 – 12:00
Montag 13.06.16 | 9:00 – 12:00
Dienstag 14.06.16 | 9:00 – 12:00 14:00 – 17:00
Mittwoch 15.06.16 | 9:00 – 12:00
Donnerstag 16.06.16 | 9:00 – 12:00 14:00 – 18:00
Freitag 17.06.16 | 9:00 – 14:00
Samstag: 18.06.16 | 10:00 – 14:00

Jere Laaksonen wechselt zum ESV Kaufbeuren

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Mit der Verpflichtung von Jere Laaksonen ist der Kader des ESV Kaufbeuren für die neue Spielzeit 2016/2017 nun so gut wie komplett. Der erst 25 Jahre alte Mittelstürmer, der für sämtliche U-Nationalmannschaften Finnlands aktiv war, kann auf die Erfahrung von 61 Spielen in der ersten und 120 Spielen in der zweiten Finnischen Liga zurückgreifen.
Die letzten beiden Spielzeiten verbrachte der 174cm große und 83kg schwere Linksschütze in der Russischen zweiten Liga sowie in der ersten Liga in Kasachstan. In der VHL markierte der defensivstarke Stürmer in 57 Spielen 29 Scorerpunkte. In der Kasachischen Liga brachte er es in 49 Spielen auf 51 Scorerpunkte.
Beim ESV Kaufbeuren wird Jere Laaksonen in der kommenden Saison das Trikot mit der Nummer 39 tragen.

ESVK Geschäftsführer Michael Kreitl zum Transfer von Jere Laaksonen: "Wir wollten für die Planstelle des Mittelstürmers in Reihe eins, einen läuferisch starken Spieler, der in beiden Zonen hart und konsequent arbeitet. Jere Laaksonen passt perfekt in unser Anforderungsprofil und daher sind wir sehr froh, dass er zu uns nach Kaufbeuren kommt."

Aktueller Kader des ESVK für die Saison 2016/2017.

Auf esvk.tv gibt es immer die aktuellsten Videos, Spielszenen, Pressekonferenzen und Vorschauen rund um die Buron Joker.

Foto: Anna Ahola


Wieder individuelle Warmup Trikots für die Saison 16/17

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In der kommenden Spielzeit 2016/2017 wird der ESVK beim Aufwärmprogramm vor den mindestens 27 DEL2 Heimspielen wieder ein spezielles Warmup Trikot (Abbildung siehe oben) tragen.

Auf der Brust der einzelnen Trikots bietet sich für Sponsoren, Gönner und Fanclubs, wieder die besondere Möglichkeit sich auf dem Trikot eines Wunschspielers mit einem Logo oder einer sonstiger Kennzeichnung auf der Trikot-Vorderseite zu verewigen. Das Besondere dabei ist, dass das Trikot mit der erworbenen Werbefläche am Ende der Saison in den Besitz des Sponsors, Gönner oder Fanclubs übergeht. 

Weitere Informationen wie die Preisgestaltung und welche Trikots noch verfügbar sind, gibt es per Mail bei philippe.bader(at)esvk.de.

Weitere Nachwuchstalente für den DEL2 Kader

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Mit Torhüter Bastian Kucis sowie den Stürmer Simon Weingärtner und Thomas Heger ergänzt der ESV Kaufbeuren seinen Kader für die DEL2 Mannschaft um drei weitere Eigengewächse.

Die drei 97er Jahrgänge sind in der von Juha Nokelainen betreuten DNL Mannschaft des ESV Kaufbeuren e.V. wichtige Leistungsträger und auch überwiegend für den Spielbetrieb in der DNL eingeplant. Im Bedarfsfall sollen die Jungs aber auch ihr Talent bei den Profis in der DEL2 unter Beweis stellen können.

Torhüter Bastian Kucis, der bei den Jokern das Trikot mit der Nummer 29 tragen wird, konnte in der vergangenen DNL Spielzeit in 31 Spielen einen Gegentorschnitt von 2,86 aufweisen. Weiter kam er zu mehreren Backup Einsätzen in der DEL2 Mannschaft des ESVK sowie mittels einer Förderlizenz in der DEL für den ERC Ingolstadt. Simon Weingärtner kam in insgesamt 109 DNL Spielen für den ESV Kaufbeuren e.V. auf 79 Scorerpunkte und wird das "Joker" Trikot mit der Nummer 91 tragen. Thomas Heger, der das Trikot mir der Nummer 24 tragen wird, lief bisher 108-mal für die Mannschaft von Juha Nokelainen auf und erzielte dabei 72 Scorerpunkte.

Aktueller Kader des ESVK für die Saison 2016/2017.

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Fotos: Lahr-Fotografie 

Abschied vom Mythos – Augenblicke am Berliner Platz (1)

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Von Manfred Kraus

Der traditionsreiche Eissportverein Kaufbeuren nimmt Abschied von einem Mythos. Seine altehrwürdige Eishalle am Berliner Platz geht in ihr letztes Spieljahr, um dann für immer ihre Pforten zu schließen. Bleiben werden Erinnerungen, Gedanken, Bilder und vor allem das, was der Sehnsuchtsort längst schon ist. Ein Gefühl.

Beinahe ein halbes Jahrhundert ist ins Land gezogen. Seit damals. Neunundsechzig. Als die seinerzeit hochmoderne Arena im Jordanpark den Platz des unüberdachten Freiluftstadions, das mit seinem Kunsteis und seinen Holztribünen schon achtundfünfzig einen Meilenstein gesetzt hatte, einnahm. Nun ist sie selber in die Jahre gekommen. Ihre Tage sind gezählt. Sie steht an der Schwelle zu ihrem letzten Wegstück, das verspricht ein emotionales zu werden, verbleibt der rotgelben Eishockeyfamilie doch nur noch dieses eine Spieljahr, um stimmungsvoll Abschied zu nehmen von ihr. Höher werden die rotgelben Herzen noch einmal schlagen, jedoch weht auch schon ein Hauch von Wehmut durch die Luft. Obwohl der ESVK über 2017 hinaus im Jordanpark bleiben wird. Wo er daheim ist seit sechsundvierzig, als alles begann. Wo er seine Wurzeln hat. Wo er hingehört.

Achtundvierzig Jahre wird die legendäre Eishalle am Berliner Platz schließlich auf ihrem Buckel haben. Eine ganze Menge Holz ist das. Genug jedenfalls, um Geschichte und Geschichten zu schreiben. Da ist viel Wasser die Wertach hinabgeflossen seit neunundsechzig. Höchste Zeit, um innezuhalten, seine Gedanken schweifen zu lassen, Augenblicke zu sammeln. Augenblicke, die begeistert, bewegt und berührt, die das Blut in Wallung gebracht haben. Augenblicke, in denen der Ruhepuls aus den Fugen geriet. Augenblicke der Leidenschaft, der Hingabe, des Gefühls. Augenblicke, die sich gleich Mosaiksteinchen zu einem Bild fügen. Augenblicke am Berliner Platz.

Wie diese.

„Ein Spiel gegen Landshut. Mitte der Achtziger. Emotionsgeladen wie immer. Natürlich herrschte ein enormer Andrang. Ich war es deshalb bei solchen Spielen gewohnt, mich seitwärts auf den Stufen der Stehplätze aufzuhalten. Weil wieder einmal „noch Tausende vor den Toren" standen, besaß ich aber nicht die geringste Chance, zu meinem gewohnten Platz zu gelangen. Selbst die äußersten Ecken der Stehränge waren belegt. Jeder Quadratzentimeter war besetzt. Letztlich fand ich mich gegenüber dem Stadioneingang ganz hinten an der Holzwand wieder. Dort konnte ich das Spiel zwar hören, jedoch keinesfalls sehen. Weil ich damals noch viel jünger und beweglicher war, fand ich aber dennoch einen Ausweg. Hoch über mir befanden sich nämlich die Werbebanden, die noch heute zu sehen sind. Und dort gibt es auch dicke Balken, die quer die Holzwand verstärken. Es gelang mir hinaufzuklettern und schließlich stand ich auf einem der Balken hinter einer Werbebande. Plötzlich besaß ich den perfekten Blick auf das Eis. Niemand konnte sich mehr in mein Sichtfeld stellen. Das Spielergebnis ist mir zwar entfallen, mein besonderer Stehplatz im überfüllten Stadion aber immer lebhaft im Gedächtnis geblieben." (George J. King, 46, Kaufbeuren)

„Noch heute läuft es mir kalt über den Rücken, wenn ich an den Ostermontag vor zwei Jahren und das Herzschlagfinale gegen Frankfurt denke. Den Augenblick, als der Puck im Netz einschlug, werde ich so schnell nicht vergessen. Ich sehe ihn noch immer deutlich vor mir. Wie in Zeitlupe. Und ich höre den ohrenbetäubenden Aufschrei. Was für eine Erleichterung. Was für eine Hoffnung. Dabei waren wir drei Spiele vor dem Ende doch schon so gut wie abgestiegen gewesen. Nun aber hatten wir doch wieder eine Chance. Im allerletzten Spiel. Ein Sieg musste her. Auf Teufel komm raus. Die schier unerträgliche Spannung steigerte sich von Minute zu Minute. Auch weil lange kein Tor fallen wollte. Bis Michael Kreitl traf. Spät im zweiten Drittel. Danach aber kam das Warten, das Bangen, das Zittern. Und endlich die Erlösung. Was für ein Jubel. Aber erst drunten auf dem Eis bei den Spielern wurde einem allmählich klar, dass wir es doch noch gepackt hatten. Besonders erinnere ich mich an Maury Edwards. Wie der sich gefreut hat. Das Foto mit ihm hängt bei mir daheim an der Wand. Ein unheimlich netter Typ und eine coole Erinnerung. Vor allem der Augenblick, als der Puck im Netz hing und die Zeit stillstand, ehe der ausverkaufte Berliner Platz aufsprang und die alte Hütte wackelte." (Reinhard Dausch, 44, Apfeltrach)

„Ich war von Anfang an am Berliner Platz mit dabei. In all den Jahren. Da hat sich unheimlich viel Bedeutsames ereignet und angesammelt. Trotzdem brauche ich gar nicht lange nachzudenken, denn es gibt ihn wirklich, meinen Lieblingsaugenblick. Er liegt vierzig Jahre zurück und trotzdem reißt er mich noch heute vom Hocker. Das denkwürdige 7:8 in einem epischen Derby gegen den AEV. Ein mitreißender Abend voller Herzklopfen und Gänsehaut. Die Augsburger kamen damals als Zweitligatabellenführer und mit dreitausend Schlachtenbummlern zum absoluten Spitzenspiel nach Kaufbeuren. Der Berliner Platz war vollgestopft bis unters Dach. Er vermochte die Menschenmassen gar nicht mehr zu fassen. Wir standen wie die Ölsardinen. Die Stimmung war gewaltig. Aufgeheizt. Packend. Und dann brach wie aus heiterem Himmel eine Lawine über uns herein. Wir gerieten 0:6 in Rückstand. Unfassbar war das. Genauso unfassbar wie unsere Aufholjagd. Als uns das 2:7 gelungen war, haben wir unsere Mannschaft in einem phantastischen Schlussdrittel nach vorne gepeitscht. Die Halle tobte und der ESVK schoss Tor um Tor. Eine wahnsinnige Spannung lag in der Luft. Plötzlich stand es 7:8. Die Sensation war zum Greifen nahe. Doch leider kam die Sirene zu früh. Sogar die Schiedsrichter äußerten nach dem Spiel, dass sie etwas Derartiges noch nie erlebt und sich die Kaufbeurer einen Punkt redlich verdient gehabt hätten. Heute weiß ich, dass das Spiel nur Sieger besaß. Den AEV, den ESVK, die Zuschauer, das Eishockey und den Berliner Platz. Ein für immer unvergesslicher Augenblick. Mein Lieblingsaugenblick." (Günther Simon, 56, Kaufbeuren)

Text und Abbildung: Manfred Kraus (der Spielplan zeigt auch das von Günther Simon beschriebene 7:8 gegen den AEV vom 25. Februar 1976)

Haben auch Sie einen Lieblingsaugenblick rund um den Berliner Platz? Schreiben Sie ihn doch auf und schicken ihn an abm.kraus(at)googlemail.com. Vielen Dank.

Testspielhighlights gegen DEL Clubs aus Augsburg und Ingolstadt

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Die Vorbereitungsspiele des ESV Kaufbeuren für die DEL2 Spielzeit 2016/2017 sind nun endgültig terminiert. Das erste Testspiel der Joker findet am Sonntag den 21. August 2016 beim EBEL Club Dornbirn Bulldogs statt. Am Dienstag den 23. August 2016 steigt um 19:30 Uhr gegen den Schweizer NLB Club Rapperswil-Jona Lakers das erste Spiel in der heimischen Sparkassen Arena.

Als besonderes Highlight für Fans und Mannschaft ist es ESVK Geschäftsführer Michael Kreitl gelungen, gleich zwei DEL Clubs an den Berliner Platz zu holen. So sind ganz im Zeichen des 70-jährigen Vereinsjubiläums des ESV Kaufbeuren am Samstag den 27.08.2016 um 19:00 Uhr die Augsburger Panther am Berliner Platz zu Gast.
Sechs Tage später, am Freitag den 02.09.2016 um 19:30 Uhr gibt dann mit dem ERC Ingolstadt ein weiterer DEL Club seine Visitenkarte in der Sparkassen Arena ab.

Neben zwei weiteren Testspielen gegen den Oberligisten EC Peiting, ist er ESVK auf Einladung der Sterzing Broncos zu einem zwei Tagesturnier in Südtirol zu Gast. Die Joker werden am Samstag den 10.09.2016 um 17:15 Uhr im Halbfinalspiel gegen den HC Gröden antreten, welcher vom ehemaligen ESVK Trainer Uli Egen erfolgreich betreut wird. Das zweite Halbfinale werden die Gastgeber gegen den Oberligisten Tölzer Löwen bestreiten. Am Sonntag stehen dann das Finale sowie das Spiel um Platz drei auf dem Plan.

Das komplette Testspielprogramm ist hier einzusehen.

Interview mit Jannik Woidtke

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Vor der kommenden Saison gab es einen großen personellen Umbruch in der Mannschaft des ESV Kaufbeuren. Besonders stark betroffen davon ist die Verteidigung, in der nur der letztjährige Kapitän Matthias Bergmann und Jannik Woidtke einen Vertrag für die kommende Saison erhalten haben. Grund genug für uns mit Jannik Woidtke über seine neue Rolle im Team und die neue Spielzeit zu sprechen.


esvk.de: Was hat für dich den Ausschlag gegeben den Vertrag in Kaufbeuren zu verlängern?
Jannik Woidtke: Sowohl Coach Toni Krinner, als auch Michael Kreitl haben mir das Vertrauen ausgesprochen und mir versichert, dass sie auf mich bauen und mit mir planen. Wir haben mehrmals miteinander gesprochen. Die Tatsache, dass mir hier die Chance gegeben wird, eine führende Rolle zu übernehmen war wichtig für die Entscheidung wieder in Kaufbeuren zu unterschreiben.

esvk.de: Nach einer zum Teil nicht leichten Saison hast du deine Leistungen unter Trainer Toni Krinner wieder stabilisieren können. War das auch ein wichtiger Faktor für die Verlängerung?

Jannik Woidtke: Das hat natürlich auch eine große Rolle gespielt. Das gesamte Team konnte sich unter dem neuen System stabilisieren und die Gegentorquote konnte deutlich verringert werden und wir haben wieder an uns geglaubt. Das war im Hinblick auf die kommende Saison sehr wichtig.

esvk.de: Gerade die Defensive ist stark verändert worden. Wie siehst du deine Rolle im neuen Team? Was sind deine persönlichen Ziele für die kommende Saison?

Jannik Woidtke: Mein Ziel ist es unter den besten vier Verteidigern zu sein und mit meiner Erfahrung den jüngeren Mitspielern zu helfen, aber auch ihnen ein Vorbild zu geben und zu helfen sie anzuleiten. Ich will zeigen, dass ich ein Führungsspieler sein kann. Einige Mitspieler in der Defensive kenne ich schon. Haase zum Beispiel aus den Spielen gegen Heilbronn. Er hat einen guten Job gemacht und ist talentiert. Die Spieler aus der Oberliga konnte ich natürlich nicht beobachten, aber sie scheinen Potential zu haben. Der Trainer weiß schon sehr gut, mit wem etwas anzufangen ist. Mit meiner Leistung möchte ich dem Team helfen die Ziele in der kommenden Saison zu erreichen.

esvk.de: Welches Saisonziel scheint für den ESVK in der kommenden Runde für dich realistisch?

Jannik Woidtke: Ich denke mit dem diesjährigen Kader sollte es uns möglich sein in den Kampf um die Plätze acht bis zehn eingreifen zu können. Die vergangenen Jahre ist jeweils sehr knapp der Klassenerhalt gelungen. Aus dieser Situation wollen und müssen wir herauskommen. Das wird uns, denke ich, auch gelingen.

Abschied vom Mythos – Augenblicke am Berliner Platz (2)

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Von Manfred Kraus

Der ESV Kaufbeuren nimmt Abschied vom Mythos Berliner Platz. Ein Spieljahr noch, dann wird der Vorhang für immer fallen und die altehrwürdige Kultbühne rotgelber Leidenschaft nur mehr Geschichte sein. Höchste Zeit, um Augenblicke zu sammeln, Augenblicke am Berliner Platz. Jörg Dietrich Achenbach und Georg Fischer tun das heute für uns.

„Die Begebenheit ist winzig und vordergründig scheint sie auch keine größere Bedeutung zu haben. Vielleicht besitzt sie aber dennoch eine Aussagekraft. Jedenfalls hat mein Gedächtnis sie sehr lange aufbewahrt. Sie ist mir aus den siebenundzwanzig Jahren, in denen ich dem ESVK nun schon die Treue halte, besonders lebhaft in Erinnerung geblieben. Es war Anfang der Neunziger, als in der Zeit um Weihnachten der Berliner SC Preußen in Kaufbeuren gastierte und am Berliner Platz fürchterlich unter die Räder kam. Die Hauptdarsteller meines Lieblingsaugenblicks sind Stürmer Hans-Jörg Mayer, den der ESVK eigens für das Spiel von einem beruflichen Lehrgang zurückgeholt hatte, und Berlins Nationalgoalie Klaus Merk. Womit wir schon mitten im Geschehen sind. Klaus Merk stand nämlich relativ weit vor seinem Tor und er führte den Puck eng an seiner Torwartkelle. Um die Kaufbeurer herauszulocken und dann mit einem überraschenden Pass nach vorne den eigenen Angriff einzuleiten, tändelte der gebürtige Augsburger aufreizend lange. Das grenzte fast schon an Arroganz. Unser junger Angreifer Hans-Jörg Mayer aber erkannte geistesgegenwärtig, welche Chance in Klaus Merks Taktieren lag. Er fuhr plötzlich mit ein paar blitzschnellen Schlittschuhschritten überfallartig auf den Keeper zu, machte seinen Schläger ganz lang, luchste ihm mit einer geschickten Stockbewegung den Puck ab, umkurvte ihn und netzte lässig ins verwaiste Tor ein. Ein kleiner Geniestreich, der am Berliner Platz ausgelassenen Jubel ausbrechen ließ. Klaus Merk dürfte aber wohl froh gewesen sein, dass die Torwartmaske sein verdutztes Gesicht verbarg. Wie gesagt, ein winziger Augenblick ist das, auf den zweiten Blick aber vielleicht doch mehr als nur eine Anekdote. Hier der Verein aus der kleinen Stadt im Allgäu, dort der Hauptstadtclub aus der Dreimillionenmetropole. Vielleicht hat der Augenblick ein bisschen das Zeug, um als Symbol zu taugen, als Symbol für den ESVK, der sich mit Kampfgeist, Geschick, Können und Raffinesse seit jeher gegen die Eishockeygoliaths behauptet. Eine Rolle, die dem eher schmächtig wirkenden Hans-Jörg Mayer wie auf den Leib geschneidert war, wodurch er als Sinnbild für den ESVK stehen kann. Genauso wie sein tolles Tor gegen keinen Geringeren als Nationaltorwart Klaus Merk als Sinnbild für ihn selbst steht." (Jörg Dietrich Achenbach, 51, Kaufbeuren)

„Eigentlich kommt auch mir auf Anhieb das Wahnsinnsderby gegen unseren Erzrivalen AEV mit dieser unvergleichlichen Aufholjagd in den Sinn. Packende Spannung, mitreißende Stimmung, eine zum Bersten gefüllte Halle, eine irre Torfolge. 7:8. Ein Spiel, das mich emotional gehörig mitgenommen hat. Ich war dreizehn und bin per Anhalter von Ketterschwang nach Kaufbeuren gefahren, um dabei zu sein bei diesem Derbyabend für die Ewigkeit. Die Geschichte des Berliner Platzes birgt aber aufregende Augenblicke zuhauf. Deswegen möchte ich an eine furiose Aufholjagd jüngeren Datums erinnern. Es fehlte zwar die Brisanz der Lokalrivalität, aber die stürmischen Schlussminuten sollten nicht in Vergessenheit geraten. Sie krönten einen überwältigenden Endspurt und sie verwandelten den Berliner Platz in ein Tollhaus. Und das kam so. Im Herbst 2003 war der ETC Crimmitschau zu Gast. Sergej Svetlov trainierte damals den ESVK, der hoffnungslos mit 0:3 in Rückstand lag. Auf eine Wende konnte man eigentlich keinen Pfifferling mehr geben. Schließlich blieben nicht einmal mehr zehn Minuten zu spielen und außerdem hielt Crimmitschaus großer Rückhalt und Publikumsliebling Radek Toth überragend. Zwar keimte in der 51. Minute nach Dominic Augers Treffer noch einmal Hoffnung auf, als Ervin Masek fünf Minuten vor Schluss aber einen Penalty vergab, schien das Spiel endgültig gelaufen. Dann aber überschlugen sich die Ereignisse. Nachdem Buddy Smith zwei Minuten vor dem Ende auf 2:3 verkürzt hatte, brachen alle Dämme. Plötzlich ging es Schlag auf Schlag und Radek Toth verging Hören und Sehen. Beim Ausgleich von Chris Twerdun in der vorletzten Minute warf er wutentbrannt das an die Bande krachende Tor um und beim 4:3 von Buddy Smith in der Schlussminute zertrümmerte er voller Zorn seine Kelle an der Latte. Die Halle aber stand kopf und die Fans waren vollkommen aus dem Häuschen. Sie feierten den ESVK in einer Mischung aus ungläubigem Staunen und heller Begeisterung. Eine verrückte Aufholjagd, der die Joker beim zweiten Gastspiel der Westsachsen kurz nach Neujahr die Krone aufsetzten, als sie erneut ein 0:3 drehten und Patrick Reimer mit einem starken Alleingang in der Verlängerung eiskalt das siegbringende 4:3 schoss. Der Berliner Platz steckt eben tatsächlich voller Geschichten. Er ist eine Fundgrube für das Sammeln von Augenblicken. Mir wird der Abschied von ihm sehr schwerfallen." (Georg Fischer, 53, Ketterschwang)

Haben auch Sie einen Lieblingsaugenblick rund um den Berliner Platz? Dann setzen Sie sich doch über abm.kraus(at)googlemail.com per Email mit Manfred Kraus in Verbindung. Wir alle freuen uns darüber.

Text und Abbildung: Manfred Kraus (die Unterschriften auf der Dauerkarte stammen von Ladislav Lubina und Cestmir Fous)

Abschied vom Mythos – Augenblicke am Berliner Platz (3)

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Von Manfred Kraus

Es ist das Ende einer Ära. Das zu behaupten, bedarf keiner Übertreibung. Wenn Sie anrollen, die Abrissbagger, geht tatsächlich eine Epoche zuende. Noch aber bleibt Zeit. Um Abschied zu nehmen. Von einem Mythos, der ein Sehnsuchtsort ist und eine Herzensangelegenheit dazu. Ein ganzes Jahr. Nur noch ein Jahr. Er soll beben, der Berliner Platz, in diesem Jahr, das sein letztes sein wird. Nach einem halben Jahrhundert, in dem er dem ESVK Heimat gewesen ist. Bald werden wir ihn nur noch in unserer Erinnerung bewahren. Ihn, der jahrzehntelang zu uns gehörte wie der Weg zum Bäcker am Samstagmorgen. Manchmal muss halt etwas aufhören, damit es weitergehen kann.

Einstweilen sammeln wir Augenblicke. Heute tun dies zwei Männer für uns, die als eingefleischte Fußballanhänger zum Berliner Platz kamen und ihn als begeisterte Eishockeyfreunde wieder verließen. Der eine, Thomas Baumgartner aus Unterschleißheim, erzählt just von dem Abend, als dies geschah, der andere, Uli Niedermair aus Krumbach, von einem Augenblick gut drei Jahre nach seinem Schlüsselerlebnis.

"Vor fünf Jahren durfte ich mein erstes Eishockeyspiel besuchen. Als ursprünglicher Fußballfanatiker wurden mir an diesem Tag die Augen für diese tollen Sport geöffnet. Zwar verfolge ich als Münchner nun die Spiele des EHC, doch bin ich stolz darauf, dass ich mein Herz für das Eishockey am Berliner Platz entdecken durfte. Der ESV Kaufbeuren gewann damals 5:2 gegen Ravensburg. Das Ergebnis aber ist in den Hintergrund gerückt, zu beeindruckt war ich von dem Drumherum. Der ESVK hat den Abend in diesem sympathischen Stadion zu etwas ganz Besonderem für mich gemacht. Unvergesslich bleibt für mich die packende Atmosphäre. Der Jubel, als der Puck im Netz einschlug. Und die Sympathie für einen Verein, die an diesem Abend fast zu greifen war. Zu gut kann ich seit diesem Erlebnis meinen Schwager verstehen, der dem ESVK von Spiel zu Spiel im Stadion am Berliner Platz die Daumen drückt. Danke für die Augenblicke in dieser traditionsreichen Eishalle." (Thomas Baumgartner, 36, Unterschleißheim)

"Es ist der 30. Dezember 1989. Einer jener stimmungsvollen Spieltage in der besonderen Eishockeyzeit zwischen Heiligabend und Dreikönig, wo die Eishockeyspieler den ach so sehr belasteten Fußballprofis wieder einmal zeigen, was echte Kerle sind. Jeden zweiten Tag stehen sie auf dem Eis. Die Stimmung beim ESVK ist indessen trotz der ans Gemüt gehenden Zeit alles andere als rosig, wurden doch in den Wochen vor Weihnachten richtungsweisende Spiele vergeigt, wodurch der Kontakt zu den Spitzenteams aus Nürnberg und Bayreuth verloren ging. Hinzu kommt der langwierige Ausfall des kanadischen Topverteidigers und späteren österreichischen Nationaltrainers Emanuel "Manny" Viveiros, der erst spät durch den Olympiavierten von Calgary, einen gewissen Serge Roy, kompensiert wird. Ich bin an diesem ungemütlichen, nasskalten Abend unter der Woche nicht allein am Berliner Platz, habe ich doch unseren Krumbacher C-Jugend-Torjäger Robin Schmid dazu überreden können, mich erstmals nach Kaufbeuren zu begleiten. Wir stehen auf der Gegengeraden unmittelbar hinter der Spielerbank. Außer uns sind gerade einmal 1842 Zuschauer im Stadion, darunter eine kleine Abordnung des in der Tabelle weit hinterher hinkenden Gegners EC Bad Tölz. Trotzdem. Es ist ein Traditionsduell, dessen erstes Drittel nach zerfahrenem Verlauf und beidseitigen Abwehrschwächen allerdings mit einem mageren 3:2 für den ESVK endet. Da ahnt noch niemand, dass eines der spektakulärsten Mitteldrittel meiner mittlerweile knapp dreißig Eishockeyjahre am Berliner Platz folgen würde. Neuverteidiger Serge Roy reißt plötzlich das Spiel an sich. Mit genialen Anspielen in die Tiefe. Mit satten Schlagschüssen aus dem Hüftgelenk. Der Kanadier, über dessen Nachlässigkeiten im Defensivspiel wir den Mantel des Schweigens breiten wollen, zeigt Tricks hinter dem eigenen Tor. Er spielt die armen Tölzer schwindlig. In wenigen Minuten wird der Spielstand von 3:2 auf 9:2 geschraubt. Der Berliner Platz bebt. Nach dem Schlussdrittel steht für die bemitleidenswerten Tölzer Buam ein 4:14-Debakel an der Anzeigetafel, der höchste Kaufbeurer Sieg, den ich in drei Jahrzehnten bejubeln habe dürfen. Serge Roys Bilanz als Verteidiger: drei Tore und sieben Assists. Restlos begeistert ist auch mein jugendlicher Begleiter Robin, der von diesem Moment an zum ESVK-Sympathisanten wird, später über die Tätigkeit als Vereinsjugendsprecher in Krumbach den Zugang zum Mediengeschäft findet, viele Jahre bei TV Augsburg, SAT 1 und anderen Sendern arbeitet und mittlerweile in einer privaten Filmproduktionsgesellschaft einen gut dotierten Job hat. Der vorletzte Dezembertag 1989 aber wird zum Startpunkt einer unglaublichen Aufholjagd des ESVK. Der Tabellenzweite EHC 80 Nürnberg wird nach 0:2 mit 10:5 weggefegt und Spitzenreiter SV Bayreuth mit 8:2 am Berliner Platz demontiert. Das Happyend aber bleibt uns verwehrt. Auf uns wartet nämlich noch jener denkwürdige 8. April 1990, als uns Damian Adamus und seine Freiburger in wenigen Minuten aus allen seligen Aufstiegsträumen reißen." (Uli Niedermair, 56, Krumbach)

Haben auch Sie einen Lieblingsaugenblick rund um den Berliner Platz? Dann setzen Sie sich doch über abm.kraus(at)googlemail.com per Email mit Manfred Kraus in Verbindung. Wir alle freuen uns darüber.

Text und Abbildung: Manfred Kraus (Die historische Aufnahme zeigt den Bau der 1969 eingeweihten Eishalle am Berliner Platz.)


Abschied vom Mythos – Augenblicke am Berliner Platz (4)

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Von Manfred Kraus

Der Berliner Platz hat sie alle gesehen, die Großen des Welteishockeys, die Russen Wladislaw Tretjak, Wjatscheslaw Fetisow, Sergej Makarow und Wladimir Krutow, die Tschechen Jiri Holecek, Oldrich Machac, Vladimir Martinec und Jiri Holik, die Slowaken Joschi Golonka, Vladimir Dzurilla, Oto Hascak und Peter Ihnacak, die Schweden Patrik Sundström, Peter Forsberg, Michael Nylander und Markus Näslund, die Kanadier Dale Hawerchuk, Scott Niedermayer und Eric Lindros, den Finnen Timo Jutila. Er hat Geschichte geschrieben, der Berliner Platz, bald aber wird er selber Geschichte sein. Deshalb wollen wir sie sammeln, die persönlichen Erlebnisse und Augenblicke aus fast einem halben Jahrhundert. Große Geschichten und kleine, verborgene Geschichten auch.

Heute erzählen uns Thomas Petrich aus Apfeltrang, Gesellschafter der ESVK Spielbetriebsgesellschaft mbH, und Thomas Hoffmann aus Unterschleißheim bei München ihren Augenblick am Berliner Platz.

"Wen die Leidenschaft für den ESV Kaufbeuren erst einmal erfasst hat, der macht ganz verrückte Sachen, um seinem ESVK nahe zu sein. Ich fuhr während meiner Ausbildung zum Koch fast immer nach Feierabend aus Oy-Mittelberg nach Kaufbeuren, bloß um wenigstens noch die letzten Spielminuten im Stadion mitzuerleben. Da waren schon ein paar ganz besondere Elebnisse dabei. Wenn ich nun aber bewusst über Lieblingsmomente nachdenke, fällt mir auf, wie viele emotionale Augenblicke ich am Berliner Platz erlebt habe. Unsere Eishalle steckt voller Erinnerungen. Wünsche gingen in Erfüllung. Hoffnungen zerplatzten. Die Leidenschaft blieb. Mein Lieblingsspiel ist natürlich das begeisternde 5:1 im vierundachtziger Halbfinale gegen Landshut, als der Berliner Platz überkochte und die Niederbayern aus lauter Frust über ihre Unterlegenheit beinahe eine halbe Stunde vom Eis gingen. Unvergessene Eishockeygiganten wie unser Eigengewächs Didi Hegen und die beiden tschechoslowakischen Weltklassespieler Vladimir Martinec und Bohuslav Stastny zauberten damals für den ESVK. Ebenfalls einen ganz großen Augenblick stellt für mich das Aufstiegsspiel gegen Peiting dar, mit dem wir 2009 vor ausverkauftem Haus aus der Oberliga in die zweite Bundesliga zurückkehrten. Über beide Begegnungen wurde aber schon viel gesprochen, weshalb ich aus dem unerschöpflichen Fundus mitreißender Spiele eine absolut coole Partie aus dem Jahr 1992 herausholen möchte. Die Düsseldorfer EG kam damals im Oktober nach einem wochenlangen Alleingang mit 28:0 Zählern als verlustpunktfreier Spitzenreiter siegessicher nach Kaufbeuren. Saisonübergreifend hatten die Rheinländer sogar eine Serie von siebenundzwanzig Siegen am Stück auf ihrem Konto. Die Bundesligisten hatten einen Preis für jene Mannschaft ausgelobt, die dem Starensemble um Chris Valentine, Peter John Lee und Helmut de Raaf endlich wieder eine Niederlage zufügen würde. Ich glaube, es handelte sich um eine Kiste Champagner. Von Bedeutung ist aber insbesondere der symbolische Wert der ungewöhnlichen Prämie. Natürlich tauchten die Düsseldorfer mit ganz breiter Brust am Berliner Platz auf, was dann aber über sie hinwegfegte, ist als rotgelber Orkan noch milde umschrieben. Die blutjunge Mannschaft von Trainer Pit Ustorf spielte den haushohen Favoriten sensationell mit 6:2 an die Wand. Sie lieferte ein atemberaubendes Traumspiel, obwohl unser Riesentalent Stefan Ustorf verletzt ausfiel. Wie in Kaufbeuren gewohnt, war auch seinerzeit die Mannschaft der Star, aber natürlich sind mir ein paar Spielernamen haften geblieben. Cestmir Fous, Christian Lukes, Ken Karpuk, Frantisek Frosch, Daniel Kunce, Rolf Hammer, Ladislav Lubina. Düsseldorfs Coach Hans Zach war außer sich und es war für jedermann im Stadion sichtbar, wie sehr es in ihm brodelte. Zehn Minuten vor Schluss holte er beim Stande von 2:6 seinen Torwart vom Eis, um einen sechsten Feldspieler bringen zu können. Hans Zach war natürlich ein Meister seines Fachs, als tätiger Alpenvulkan rief er aber auch Widerspruch hervor. Beim Publikum und bei den Spielern. Als er später einmal die Kaufbeurer als Weicheier, die er nicht in der Nationalmannschaft haben wolle, bezeichnete, fuhren Daniel Kunce und Jürgen Simon gegen seine erneut deutlich zurückliegende DEG jeden Check grausam zu Ende. Da war aber was los. Doch das ist schon wieder eine andere Geschichte vom Berliner Platz, der eben tatsächlich voller Geschichten und Geschichte steckt." (Thomas Petrich, 47, Apfeltrang)

"Für mich als langjährigem Münchner Eishockeyanhänger begann die Zeit meiner ersten Auswärtsfahrten, als die Barons nach Hamburg umzogen und der EHC neugegründet wurde. So kam ich in den Genuss, die Spielstätten der traditionsreichen bayerischen Eishockeyhochburgen als Gästefan zu besuchen. Unter anderem führte mich mein Weg nach Füssen, Landshut, Rosenheim und natürlich auch nach Kaufbeuren. Die Fahrten nach Kaufbeuren waren für uns immer eine besondere Freude. Bereits die hervorragenden Köstlichkeiten vor dem Stadion stellten einen Höhepunkt dar. Döner, Fischsemmeln, Steaksemmeln und allerlei mehr. Eine so vielfältige und vor allem so gute Verpflegung findet man selten bis gar nicht in der DEL. Obwohl die Begegnungen unserer beiden Mannschaften einen gewissen Derbycharakter besaßen, haben wir in Kaufbeuren immer faire Heimfans, die ihr Stadion in einen Hexenkessel verwandeln konnten, erlebt. Auch wenn die Ergebnisse in der Regel zugunsten der Münchner Schlachtenbummler ausfielen, feuerten die Jokerfans ihr Team bis zum Schlusspfiff leidenschaftlich an. Unvergesslich wird jedoch bleiben, wie kalt es in der Kaufbeurer Eishalle ist. Bei winterlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt hatte man im Stadion das Gefühl, es würden zehn Grad minus herrschen, weil der Wind teilweise ziemlich gut durchpfiff. Den Abriss der altehrwürdigen Eishalle am Berliner Platz sehe ich sowohl mit einem weinenden als auch mit einem lachenden Auge. Mit dem Rückbau kommt viel Geschichte und Tradition abhanden, die Erinnerungen aber werden bleiben und das neue Stadion wird die Zukunft des tollen Sports in Kaufbeuren sichern. Auch wenn ich als Münchner nun die modernen Multifunktionsarenen in Düsseldorf, Mannheim, Köln, Berlin und Hamburg besucht habe, werde ich Euer tolles und sympathisches Stadion nie vergessen. Ich bin froh, das eine oder andere Bierchen vor und in Eurer Halle getrunken zu haben. Selbstverständlich werde ich Euch und den Berliner Platz in seinem letzten Spieljahr noch einmal besuchen." (Thomas Hoffmann, 31, Unterschleißheim)

Haben auch Sie einen Lieblingsaugenblick rund um den Berliner Platz? Dann setzen Sie sich doch über abm.kraus(at)googlemail.com per Email mit Manfred Kraus in Verbindung. Wir alle freuen uns darüber.

Text und Abbildung: Manfred Kraus

DEL2 startet mit 14 Teams in die neue Saison

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Die Deutsche Eishockey Liga 2 (DEL2) startet am 16. September parallel zur Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit ebenfalls 14 Teams in ihre neue Saison. Das ist das Ergebnis des Lizenzprüfungsverfahrens.

Demnach wurden alle 13 sportlich qualifizierten Clubs inklusive Aufsteiger EHC Bayreuth für die Saison 2016/17 lizenziert. Nachrücker für die Fischtown Pinguins Bremerhaven, die eine DEL-Lizenz erhalten hatten, sind die Heilbronner Falken, die nach Ende der vergangenen Saison sportlich abgestiegen waren. Damit geht die DEL2 auch 2016/17 mit 14 Teams an den Start.

Den Saisonauftakt bildet das 2. DEL2 EVENT GAME, das als SUMMER GAME Frankfurt in der Commerzbank Arena am 10. September vor wahrscheinlich über 40.000 Zuschauern. Dabei werden die Kassel Huskies als amtierender DEL2-Meister auf die Löwen Frankfurt treffen.

Eine Woche darauf startet die Liga dann am 16. September an allen anderen Standorten in die Saison. Der komplette DEL2-Spielplan wird voraussichtlich bis Mitte Juli veröffentlicht.

Alle 14 DEL2-Teams auf einen Blick:
EC Bad Nauheim
Bietigheim Steelers
EHC Bayreuth
Eispiraten Crimmitschau
Dresdner Eislöwen
Löwen Frankfurt
Wölfe Freiburg
Heilbronner Falken
EC Kassel Huskies
ESV Kaufbeuren
Lausitzer Füchse
Ravensburg Towerstars
SC Riessersee
Starbulls Rosenheim

ESVK Neuzugang Simon Olsson im Sommerinterview

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Name: Simon Olsson
Geburtstag: 06.11.1989 (26 Jahre)

Geburtsort: Göteborg, SWE

Größe: 170 cm

Gewicht: 74 kg

Position: Linker/Rechter Flügelstürmer

Schießt: Links

Trikotnummer: 27

esvk.de: Willkommen in Kaufbeuren, Simon. Wie geht es dir und wie verbringst du deine Sommerpause? Wie sehen deine Pläne für die nächsten zwei Monate aus bis du nach Kaufbeuren kommst?

Simon Olsson: Hallo ESVK! Mir geht es hier in Göteborg sehr gut momentan. Wir haben Sommer, das Wetter ist schön – ich kann mich nicht beschweren. Ich werde jetzt eine Zeit lang mit ein paar anderen Eishockeyspielern trainieren, dann werde ich den Urlaub mit meiner Freundin auf einem Boot hier in Schweden genießen. Vielleicht machen wir noch eine kleine Reise irgendwohin in Europa.



esvk.de: Erzähl uns ein bisschen von deiner Eishockey Karriere.



Simon Olsson: Ich habe vier Jahre lang drüben in Nordamerika gespielt, das war die beste Zeit in meinem Leben. Mit 16 ging ich zum Eishockeyspielen nach Chicago, eine fantastische Stadt und auch das Eishockey war großartig. Da spielst du gegen einige der besten Spieler der USA, da war die Konkurrenz sehr groß. Danach bin ich nach Kanada in die QMJHL (Quebec Major Junior Hockey League) gewechselt, da war das Eishockey noch besser. Richtig cool war allerdings zu sehen, wie groß Eishockey in Kanada ist. Da kommen so viele Fans zu den Spielen, das war echt riesig.



esvk.de: Was war dein größter Erfolg bisher? 



Simon Olsson: Mit Rögle BK in Schweden haben wir die Meisterschaftsplayoffs der Allsvenskan gewonnen und sind in die erste Liga (SHL) aufgestiegen. Das werde ich niemals vergessen.




esvk.de: Was war ausschlaggebend für deinen Wechsel nach Kaufbeuren?



Simon Olsson: Der ESVK hat sehr früh großes Interesse gezeigt, mich zu verpflichten, das hat mich begeistert. Für Kaufbeuren wird es eine interessante Saison, da es die letzte im alten Eisstadion ist. Wir sollten uns mit einer hervorragenden Leistung von diesem Stadion verabschieden, denn dann werden wir sehr viel Spaß mit den Fans während der Saison haben. Wir werden alles dafür geben, die Playoffs zu erreichen. Außerdem ist es mein Ziel, in meiner Karriere weiterzukommen, daher denke ich, dass die Kooperation mit dem ERC Ingolstadt auch für mich eine gute Sache ist. Das ist eine gute Gelegenheit, mich auch diesen Leuten von meiner besten Seite zu zeigen.



esvk.de: Welche Rolle willst und wirst du in der Mannschaft spielen?



Simon Olsson: Ich werde große Verantwortung in der Offensive übernehmen und meiner Mannschaft helfen, Spiele zu gewinnen. Ich will mit großen Schritten vorangehen und auf verschiedenen Ebenen eine Führungspersönlichkeit sein.



esvk.de: Warst du schon mal in Deutschland und in Bayern? Was weißt du schon über Kaufbeuren?



Simon Olsson: Deutschland gefällt mir als Land. Ich war schon in Landshut und Ingolstadt als ich für Schweden die Inline-Hockey Weltmeisterschaft gespielt habe. Wir haben in Deutschland dreimal Gold gewonnen – da kann ich mich nicht beschweren, das Land hat mich immer gut behandelt. Ich habe auch nur gute Dinge über die deutschen Eishockey-Ligen hier gehört. Über Kaufbeuren weiß ich bisher nur, dass die Stadt und die Landschaft in der Umgebung sehr schön sein sollen. Und dass es nicht weit in andere tolle Städte wie München oder Innsbruck ist.

esvk.de: Wie würdest du deinen Spielstil beschreiben? Was sind deine Stärken?

Simon Olsson: Ich bin ein guter Spielgestalter und ein guter Schlittschuhläufer mit ganz ordentlichen Händen.



esvk.de: Fehlt noch die obligatorische Frage nach deiner Rückennummer. Warum die 27?

Simon Olsson:
Die 27 trage ich seit über zehn Jahren, hat aber keine besondere Bedeutung für mich – abgesehen davon, dass ich mit ihr aufgewachsen bin und ich sie schon so lange habe.

esvk.de: Vielen Dank, Simon, dass du dir die Zeit für uns genommen hast, und einen guten Start in die neue Saison!

Simon Olsson: Dankeschön. Ich wünsche allen ESVK-Fans einen schönen Sommer!

Foto: Privat/ESVK

Eishockeyverrückt. Rotgelbverrückt.

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Von Manfred Kraus

Die ausladenden Äste der knorrigen Trauftannen griffen weit auf den einsamen Waldweiher hinaus und im tief verschneiten Winterwald verschwand der buschige Schwanz eines rotbraunen Fuchses hinter den braunschuppigen Stämmen. Wir trugen zwar noch immer unsere uralten Schraubendampfer an den Winterschuhen, die Eierbriketts aber waren einer kleinen schwarzen Hartgummischeibe gewichen. Wenn diese in dem zum Eishockeytor umgedeuteten Hasenstall einschlug, zerbröselte sie nicht zu feinen Kohlebröckchen. Brach jedoch einer unserer einfachen Holzschläger, drohte nach wie vor erhebliches Ungemach. An Ersatz war nicht zu denken und wir mussten uns mehr schlecht als recht behelfen und einen Ast absägen, der in seiner Form zumindest halbwegs an einen Eishockeystock erinnerte. Etwas anderes blieb uns nicht übrig eingangs der Siebziger auf dem malerischen Waldweiher des Dorfes Mindelau im oberen Mindeltal.

Da war man drüben im benachbarten Dirlewang schon einen bedeutsamen Schritt weiter, was indessen nicht von ungefähr kam, gab es dort doch einen jungen Mann, der sich nicht nur die Frostnächte um die Ohren haute, um in der klirrenden Winterkälte mit Mindelwasser den Eisplatz zu spritzen, sondern sich immer wieder auch nach Füssen begab, um beim Schlägerfabrikanten Markus Egen einen Schwung Stöcke zu beschaffen. Nun lag Füssen seinerzeit noch weniger um die Ecke als heute, weshalb sich die Frage aufdrängt, warum Erwin Sontheimer wegen ein paar Eishockeyschlägern den beschwerlichen Weg auf sich nahm. Die Antwort fiele schwer, wären da nicht die Leidenschaft, die Anspannung und die Aufregung.

„Wenn der ESVK in Düsseldorf spielte", erinnert sich Erwin Sontheimer, „trieb es mich zum Kobelhang hinauf. Aber nur aus dem einen Grund, weil dort in den Drittelpausen die Spielstände durchgesagt wurden und ich in Füssen erfahren konnte, wie es in Düsseldorf hieß. Es gab in jener Zeit keine andere Möglichkeit, an aktuelle Zwischenergebnisse heranzukommen und daheim hätte ich es nicht ausgehalten, ohne zu wissen, wie es beim ESVK stand. Das hätte mich zum Wahnsinn getrieben. Also bin ich zum Kobelhang gefahren. Selbst bei Schneefall. Das ganze Spiel habe ich dann aufgeregt und sehnsüchtig auf die Durchsagen gewartet. So verrückt war ich."

Not macht eben erfinderisch und die Leidenschaft treibt unerwartete Blüten. Immerhin aber schlug Erwin Sontheimer zwei Fliegen mit einer Klappe, wenn er mit seinem NSU 1000 auf der kurvigen Strecke den Schnee umpflügte. Schließlich brachte er nicht nur Drittelergebnisse, sondern auch Eishockeyschläger heim ins obere Mindeltal, weil er vor dem Eishockey noch Markus Egen seinen Besuch abstattete. Zum Stockkauf, aber natürlich auch zum Fachsimpeln. Diese Begegnungen mit dem Eishockeyidol der Fünfziger haben bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Noch heute sprechen Respekt und Hochachtung aus seinen Worten, wenn er erzählt: „Markus Egen war eigentlich immer selber da, wenn ich anklopfte. Er war ein überaus bescheidener Mensch. Man konnte mit ihm reden wie mit einem Mitglied der eigenen Familie. Obwohl er zu den ganz Großen des deutschen Eishockeys gehörte, kannte er keinerlei Allüren. Ein sehr bodenständiger und angenehmer Mann, der sich überhaupt nichts eingebildet hat. Keine zehn Mark kostete das Stück Egen Northstar Special mit gebogener Kelle. Auf dem Dachboden droben habe ich noch zwei."

Der berühmte Schlägerhersteller Markus Egen, brandgefährlicher Torjäger, dreimaliger Olympiateilnehmer und dreizehnfacher deutscher Meister als Spieler und Trainer, verließ das Füssener Eishockey nur einmal, nämlich um den Allgäuer Rivalen ESV Kaufbeuren zu trainieren. Auf einem abgegriffenen Mannschaftsfoto aus dem Jahr 1969 steht das Füssener Idol mit dem Kaufbeurer Idol Fredl Hynek Schulter an Schulter. Dessen glanzvolle Spielerkarriere neigte sich zwar schon stark ihrem Ende entgegen, doch stand für den beliebten Kaufbeurer Eishockeyrastelli bereits eine neue Tür offen.

Derweil kümmerte sich Erwin Sontheimer, der in den Siebzigern an der Seite des Mindelheimers Franz Reimer, des Torhüterlokalhelden Josef Glatze Sirch und der Brüder Kolonko seine Schlittschuhe für den EV Bad Wörishofen schnürte, im heimischen Dirlewang hingebungsvoll um den Eisplatz. „Wir konnten es doch gar nicht mehr erwarten, bis es endlich kalt genug war. Zusammen mit Willi Kehle, dem Cousin von Füssens Nationaltorwart Toni Kehle, habe ich nächtelang Eis gespritzt. Als Untergrund hatten wir bloß einen Sandboden und das Wasser holten wir aus der vorbeifließenden Mindel. Wegen der Kälte drohte aber die Pumpe ständig einzufrieren. Deswegen bin ich immer wieder heimgelaufen, um drunten in der Waschküche Wasser abzukochen. Das habe ich dann kübelweise durch die Finsternis getragen."

Große Stücke hält der Dirlewanger nicht nur im Rückblick auf Franz Reimer, dessen Söhne Jochen und Patrick ihre ersten Schritte beim EV Bad Wörishofen machten, um dann beim ESVK groß zu werden und schließlich von Kaufbeuren aus die Eishockeywelt zu erobern. Torwart Jochen wurde wiederholt als bester Schlussmann der Deutschen Eishockey Liga ausgezeichnet, Rechtsaußen Patrick entwickelte sich zum überragenden Stürmer des Landes und er wurde sogar zweimal zum Spieler des Jahres gekürt. „Franz Reimer war ein richtig Guter", schwärmt Erwin Sontheimer vom Vater der beiden heimatverbundenen Nationalspieler, „seine Söhne haben ihr Talent jedenfalls nicht gestohlen. Auch Franz hatte das Zeug zu mehr, aber er wollte seine gute Arbeitsstelle bei der Stadt Mindelheim nicht aufs Spiel setzen."

Nacht um Nacht spritzte der Dirlewanger an der Mindel Eis. Seine ganz große Liebe aber gehörte dem ESV Kaufbeuren, dessen hochveranlagten Junioren unter der vortrefflichen Anleitung des legendären Fredl Hynek mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft 1971 der große Wurf gelang. Zur entscheidenden Kraftprobe in Riessersee begleitete ein riesiger rotgelber Tross das Nachwuchsteam ins Werdenfelser Land. Sage und schreibe die Hälfte der fünfzehnhundert Zuschauer im Olympiaeisstadion drückte den Allgäuer Himmelsstürmern die Daumen und als Kapitän Stefan Metz im Fallen der titelbringende zweite Kaufbeurer Treffer gelang, wurde ein Märchen wahr.

Selbstverständlich saß auch Erwin Sontheimer im Kaufbeurer Fanbus. „Ein wunderbares Erlebnis. Wir feierten nach dem dramatischen Spiel in Garmisch ein großes Fest. Erst im Stadion, dann im Bayerischen Hof. Alle waren sie da. Der Trainer, die Betreuer, die Mannschaft und die Fans. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung und unser Bus fuhr erst in den frühen Morgenstunden wieder heim nach Kaufbeuren", erzählt der 66-Jährige mit leuchtenden Augen und er betont das Band der Gemeinschaft, das den nicht für Schubladen taugenden Eissportverein von der Wertach schon damals zusammenhielt. In Kaufbeuren gewinnt man gemeinsam und in Kaufbeuren verliert man gemeinsam. Das schafft eine Bindung, die auch dann hält, wenn einmal Stricke reißen.

Die fulminanten Meisterjunioren stellten eine wahre Fundgrube starker Spieler dar und Erwin Sontheimer kann noch heute ihre Namen aufzählen. Gerhard Schuster, Peter Ustorf, Georg Riederer, Heinz Seip, Fritz Füller, Gerhard Petrussek, Hubert Sulzer. Nicht zu vergessen Franz Klöbel, mit dem ihn alsbald eine Eishockeyfreundschaft verband. Stefan Metz sollte als Mitglied des legendären deutschen Bronzeteams fünf Jahre später in Innsbruck sogar olympisches Edelmetall gewinnen.

Der beste Kaufbeurer aller Zeiten, da ist sich Erwin Sontheimer trotz der bemerkenswerten Klasse der 71er Meistermannschaft sicher, sollte jedoch erst noch kommen. Er war damals erst acht und ein Bub, reifte aber schließlich zu einem der Allergrößten der deutschen Eishockeygeschichte heran. Selbstverständlich beobachtete der bescheidene Dirlewanger auch ihn schon im Nachwuchsbereich regelmäßig: „Didi schaute nie auf den Puck. Er hatte den Kopf immer oben und er führte die Scheibe blind. Er stand auf den Schlittschuhen wie ein junger Herrgott und schon bei den Junioren war sein Schuss unglaublich hart und genau. Ein genialer Instinktspieler mit einem tollen Torriecher. Stocktechnisch einsame Spitze. Didi Hegen war unfassbar gut." Erwin Sontheimer gehört zu den Stillen im Land und wenn er es sagt, dann meint er es auch so.

Der passionierte Modelleisenbahnbauer hing mit Leib und Seele an seinem ESVK und seine sprudelnden Erinnerungen an gemeinsame Kaufbeurer Eishockeytage zeugen von seinem rotgelben Herzblut. „Weißt du noch", kommt ihm unvermittelt eine Begebenheit aus den Siebzigern in den Sinn, „als es damals geschneit hat, was bloß herunterging? Da hätten wir nicht einmal aus dem Haus gehen und schon gleich gar nicht bis hinauf nach Kaufbeuren fahren dürfen. Trotzdem konnten uns keine zehn Pferde davon abhalten. Nach dem Spiel wären wir dann beinahe nicht mehr heimgekommen. Ihr seid auf dem Weg über Wörishofen mit eurem Käfer fast die ganze Nacht im Schnee stecken geblieben. Wir haben die Gelegenheit beim Schopf gepackt, als bei Pforzen zufällig ein schwerer Bärenmarkelastwagen von Ingenried herunterkam und seine Spuren in den tiefen Schnee walzte. In denen konnten wir uns mit Ach und Krach über Lauchdorf heim nach Dirlewang kämpfen."

Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich sie noch immer vor mir, die alten Zeiten, und wenn ich nur tief genug in mich hineinhorche, höre ich auch, wie der Puck in dem umgekippten Hasenstall einschlug. Eishockeyverrückt waren wir und rotgelbverrückt auch. Das Eishockey war unser Leben, dem ESVK gehörte unser Herz. Er war ein Teil von uns und wird immer ein Teil unserer eigenen Geschichte bleiben. An den Winterschuhen die uralten Schraubendampfer, spielten wir auf dem verträumten Waldweiher des Dorfes Mindelau hingebungsvoll die Partien vom Berliner Platz nach. Eines Tages aber passierte mir wieder ein Malheur. Ich blieb in einem Wurzelstock hängen und mein Eishockeyschläger brach. Betrübt ging ich mit der Säge in den Wald, ohne zu bemerken, dass mein Vater derweil nach Dirlewang fuhr. Als er in seinem beigegrauen Käfer zurückkam, hielt er einen Egen Northstar Special in der Hand.

[Das vollständige Interview mit vielen weiteren Details finden Sie als Blog „Auf ein Wort ... mit Erwin Sontheimer" unter http://www.manfred-kraus.com/ Die Abbildung zeigt das Kaufbeurer Mannschaftsfoto von 1964.]

ESVK Neuzugang Branden Gracel im Sommerinterview

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Name: Branden Gracel
Geburtstag: 24.05.1990 (26 Jahre)
Geburtsort: Calgary, Kanada
Größe: 175 cm
Gewicht: 82 kg
Position: Mittelstürmer
Schießt: Rechts
Trikotnummer: 51

esvk.de: Hallo Branden, wie geht es Dir und wie verbringst du die freie Zeit bis zu Saisonbeginn?

Branden Gracel: Hallo ESVK. Mir geht es gut. Gleich nach Saisonende habe ich die lange Reise von Cincinnati nach Calgary angetreten. Ein paar Tage später bin ich mit meiner Familie nach Hawaii (Maui) geflogen und habe dort meinen jährlichen Urlaub verbracht. Des Weiteren spiele ich in einem Beach Volleyball Team, werde ein paar Tage an einem See in British Columbia verbringen und möchte einige Konzerte im Park rund um den Saddledome besuchen.

esvk.de: Wie bist du zum Eishockey gekommen?

Branden Gracel: In Kanada lernt man sozusagen gleichzeitig das Laufen und Schlittschuhlaufen. Es ist einfach natürlich, Eishockey zu spielen. Meine Eltern ließen meine Brüder und mich verschiedene Sportarten ausprobieren. Ich bin beim Eishockey hängen geblieben. In der Umgebung von Calgary gibt es sehr viele offene Eisflächen. Wenn sich mir die Möglichkeit während des Winters bietet, ist es immer noch eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, dort mit meinen Freunden Eishockey zu spielen.

esvk.de: Wer ist deine Lieblingsmannschaft?

Branden Gracel: Ich war schon immer Anhänger der Calgary Flames und feuere sie auch im Stadion an, wenn ich Zeit dafür habe.

esvk.de: Wer sind deine Vorbilder?

Branden Gracel: Als ich jünger war bewunderte ich immer meinen älteren Bruder. Er spielte immer für die besten Mannschaften und ich wollte werden wie er. Er hat mir meinen Weg geebnet und wollte auch immer das Beste für mich. Leider musste er nach einigen Verletzungen früh aufhören. Mein anderer Bruder und meine Eltern sind meine größten Fans. Ohne sie wäre ich nicht dort, wo ich heute bin. Später waren Theoren Fleury und Joe Sakic meine Idole. Dass sich ein kleiner Spieler wie Fleury in der NHL durchsetzen konnte, gab mir das Selbstvertrauen, später selbst Profi zu werden. Auch Joe Sakic war vom körperlichen her nicht der größte Spieler, hatte aber mit die beste Schusstechnik, die man bis heute im Eishockey gesehen hat.

esvk.de: Kürzlich verstarb eine der größten Legenden des Eishockeys, Gordie Howe. Wie wurde die Nachricht in Kanada aufgenommen?

Branden Gracel: Ein guter Freund der Familie, Morris Lukowich, spielte viele Jahre in der NHL und ich denke an ihn, jedes Mal wenn ich etwas über Gordie Howe höre. Das erste Tor, das Morris in der NHL erzielte wurde von Gordie aufgelegt. Es war sehr traurig, als Mr. Hockey für immer von uns ging. Ich persönlich denke jedoch lieber an all die großartigen Dinge, die er für diesen Sport geleistet hat und wie groß sein Talent war.

esvk.de: Du hast an der University of Massachusetts Amherst (UMass) studiert. Welchen Abschluss hast du dort gemacht?

Branden Gracel: An der UMass gibt es ein sehr interessantes Programm, welches sich BDIC nennt (Bachelor mit individueller Konzentration). Dieser Studiengang ermöglichte es mir, meine eigenen Schwerpunkte zu setzen. Ich legte mich auf Wirtschaftliche Grundlagen des Unternehmertums fest. Ich besuchte Vorlesungen in Wirtschaft, Management, Finanzierung, Marketing, Buchhaltung, Soziologie und Kommunikationswissenschaften. Zusammenfassend kann man sagen, ich habe mir meinen eigenen umfassenden Wirtschaftsabschluss zusammengestellt, anstatt mich nur auf einer einzelnen Schiene zu bilden.

esvk.de: Wer waren deiner Meinung nach die besten Spieler, mit denen respektive gegen die du jemals gespielt hast?

Branden Gracel: In meiner Jugend spielte ich zusammen mit Thomas Hickey (Verteidiger bei den New York Islanders). Er brachte mir viele Dinge bei, die ich heute noch in meinem Spiel benutze. Während meiner Zeit an der UMass spielte ich drei Jahre gegen Johnny Gaudreau (Außenstürmer bei den Calgary Flames). Jedes Spiel zeigte er sein großes Können, seine Körpertäuschungen und seine Skills, was sehr beeindruckend war.

esvk.de: Wie bereitest du dich auf die Saison vor und arbeitest du allein oder in einer Trainingsgruppe?

Branden Gracel: Ich arbeite mit zwei weiteren Spielern aus der AHL (beide waren auch schon in der NHL) zusammen. Wir trainieren dreimal pro Woche mit unserem Trainer und zweimal arbeiten wir ohne Coach.

esvk.de: Du hast mit 1,75m nicht gerade das Gardemaß für einen Eishockeyspieler. Wie kompensierst du diesen vermeintlichen Nachteil?

Branden Gracel: Ich spiele seit jeher mit diesem vermeintlichen Nachteil und ich habe mir nie großartig Gedanken darüber gemacht. Ich wusste, die größeren Spieler wollen die kleineren immer erwischen und ich musste Wege finden, dies zu verhindern. Meine Geschwindigkeit und Beweglichkeit sind dabei sehr hilfreich. Ich habe die letzten fünf Jahre auch daran gearbeitet, kräftiger und schneller zu werden. Zudem habe ich gelernt, den Kopf oben zu halten und somit Checks zu vermeiden. Das hat mich zu einem besseren Spieler gemacht.

esvk.de: Wenn du dich selber bewerten müsstest, wo siehst du deine Stärken und an was musst du noch arbeiten?

Branden Gracel: Puckhandling, Geschwindigkeit, Beweglichkeit, Übersicht, Einstellung und Puckeroberungen sind meine Stärken. Im Eishockey ist es immer am besten, sich seiner Stärken zu bedienen und seine Schwächen zu limitieren. Manchmal suche ich noch zu oft den letzten Pass, anstatt selber den Abschluss zu suchen. Ich muss mich dahingehend verbessern, bei zwei auf eins oder ähnlichen sich bietenden Möglichkeiten öfter selbst zu schießen und nicht noch einen schönen Pass zu spielen. Ich denke, dass ich über einen guten Schuss verfüge, arbeite aber trotzdem jeden Sommer weiter daran.

esvk.de: Wolltest du nach Europa bzw. Deutschland wechseln?

Branden Gracel: Ich wollte schon immer in Europa spielen und wusste, dass ich das irgendwann auch umsetzen werde. Auf die große Eisfläche freue ich mich besonders, da sie meinem Spielstil entgegen kommt. Deutschland war definitiv eines der Länder auf meiner Liste. Als sich die Chance bot, musste ich nicht lange überlegen.

esvk.de: Bist du abergläubisch oder gibt es besondere Rituale bei der Vorbereitung auf Trainings und Spiele?

Branden Gracel: Ich glaube, jeder Eishockey Spieler ist in gewissem Maße abergläubisch. Was mich betrifft, ziehe ich die Ausrüstung immer in der gleichen Reihenfolge an. Das ist bei mir ein festgelegter Ablauf. Ich bringe das Tape auf meinen Schlägern an und trinke eine Tasse Kaffee. Ich schlafe noch eine Runde vor Spielen, wie es von den meisten Spielern praktiziert wird und wenn ich aufwache, telefoniere ich noch mit meinem Bruder. Wir sprechen nicht viel über Eishockey aber ich habe mich daran gewöhnt und freue mich auf ein kurzes Gespräch mit ihm.

esvk.de: Hast du bereits Ideen, was du nach deiner aktiven Karriere machen willst?

Branden Gracel: Da bin ich mir noch nicht so sicher. Einerseits kann ich mir vorstellen, Trainer oder Manager zu werden. Andererseits könnte es das auch gewesen sein für mich und ich gehe einer normalen Tätigkeit nach, z. B. im Öl- und Gasgeschäft, wo mein Vater und meine Brüder arbeiten.

esvk.de: Was sind deine Hobbies, wie schaltest du nach Spielen ab, was machst du auf Auswärtsfahrten?

Branden Gracel: Vor allem im Sommer liebe ich es, mich draußen zu beschäftigen wie zum Beispiel Wasserski fahren, Wandern oder auch Beach Volleyball. Des Weiteren bin ich ein großer Musikfan. Das beruhigt mich während den Auswärtsfahrten oder ich schaue Filme/Serien an.

esvk.de: Was sind deine Ziele für die Saison und welche Erwartungen hast du an dich selbst?

Branden Gracel: Ich denke, dass ich einer der zentralen Spieler im Kader sein werde. Ich stecke mir selbst immer hohe Ziele und versuche alles, um diese auch zu erreichen. Da ich die Liga nicht kenne, ist es schwer, dies genauer zu definieren. Ich möchte in den Special Teams dabei sein und in spielentscheidenden Situationen auf dem Eis stehen. Ich möchte offensiv Akzente setzen, gleichzeitig aber die Defensive nicht vernachlässigen. Auch das Bullyspiel war bisher immer eine meiner Stärken. Ich hoffe, dass dies auch in Deutschland so bleibt. Ich war immer ein Führungsspieler in meinen bisherigen Teams und möchte das hier auch unter Beweis stellen.

esvk.de: Du wirst der einzige Nordamerikaner im Team sein. Macht dir es etwas aus, sonst nur europäische Mitspieler zu haben?

Branden Gracel: Es wird definitiv eine Umstellung für mich sein. Anfangs wäre es vermutlich einfacher für mich, noch andere Nordamerikaner um mich herum zu haben. Ich werde aber nicht lange brauchen, mich an den neuen Lebensstil und die neue Umgebung zu gewöhnen.

esvk.de: Was erwartest du vom deutschen/bayrischen Lebensstil?

Branden Gracel: Ich habe gehört, dass es sehr schön ist und die Leute sehr freundlich sind. Ich freue mich darauf, in einer anderen Kultur leben zu dürfen mit seiner eigenen Geschichte. Da ich das nordamerikanische Essen gewohnt bin, wird es sicherlich eine Weile dauern, bis ich mich an die verschiedenen landestypischen Gerichte gewöhnt haben werde. Ich bin gespannt darauf, wie es sein wird, Deutsch zu lernen.

esvk.de: Was möchtest du in Europa machen und sehen?

Branden Gracel: Ich habe viel über die verschiedenen Traditionen und Feste in Deutschland gehört. Es wird eine außergewöhnliche Erfahrung sein, ein Teil davon zu sein. Ich weiß auch, dass Kaufbeuren sehr nahe an den Alpen liegt und ich kann es kaum erwarten, sie zu sehen. Außerdem wollte ich schon immer Venedig sehen. Ich hoffe, mir bleibt etwas Zeit dafür, auch wenn es nur für ein bis zwei Tage wäre.

esvk.de: Willst du noch ein paar persönliche Worte an unsere Fans richten?

Branden Gracel: Ich freue mich sehr darauf, die enthusiastischen und hingebungsvollen Fans in Kaufbeuren selbst zu erleben. Ich kann es kaum erwarten, bis die Saison losgeht. Ich möchte mich jetzt schon bei euch bedanken und freue mich, euch in der nächsten Saison tolles Eishockey bieten zu können.

 

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